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Akut aufgetretene komplette Okulomotoriusparese und Bewusstseinsstörung infolge eines Percheron-Infarktes

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ePostersitzung III

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Akut aufgetretene komplette Okulomotoriusparese und Bewusstseinsstörung infolge eines Percheron-Infarktes

Themen

  • Der interessante Fall
  • Freie Themen für Ärzte

Mitwirkende

Dr. med. Frederike Straeten (Münster / DE), Dr. med. Louisa Müller-Miny (Münster / DE), PD Dr. med. Antje Schmidt-Pogoda (Münster / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Die Arterie von Percheron (AOP) ist eine neurovaskuläre Variante und entspringt aus dem proximalen Teil der Arteria posterior (P1-Segment). Sie versorgt die paramedianen Thalami und variierend das rostrale Mittelhirn. AOP-Infarkte sind selten und die Diagnosestellung ist aufgrund des heterogenen, komplexen und manchmal psychiatrisch anmutenden Erscheinungsbildes herausfordernd.

Methoden: Es handelt sich um eine retrospektive Fallbeschreibung. Der Bericht wurde gemäß der CARE-Checkliste erstellt.

Ergebnisse: Ein Mitte 60-jähriger Patient wurde mit akut aufgetretenen Sehstörungen und Schwindel sowie einer psychomotorischen Verlangsamung mit fluktuierender Vigilanzminderung aufgenommen. Bei Aufnahme wies er eine komplette Okulomotoriusparese links, eine Dysarthrie und leichte rechtsseitige Ataxie auf. Die notfallmäßige kraniale MR-Tomographie erbrachte den Nachweis eines Percheron-Infarktes mit Beteiligung des oberen medialen Mesencephalons. Bezüglich des Bewusstseinszustandes erholte sich der hier beschriebene Patient im Verlauf, berichtete jedoch über eine anhaltende Müdigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Die leichte rechtsseitige Ataxie und die Dysarthrie bildeten sich teilweise zurück, persistierten aber residuell bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus.

Schlussfolgerung: Die bilaterale Thalamusbeteiligung eines Percheron-Infarktes ist durch eine typische Trias aus Bewusstseinszustandsveränderungen, vertikaler Blickparese und Amnesie gekennzeichnet. Im Falle einer mesenzephalen Beteiligung wird diese Trias durch Symptome unterschiedlicher Ausprägung von Okulomotorik- und Bewegungsstörungen sowie einer zerebellären Ataxie erweitert.

Abb. 1: Transversale Schnitte mit beidseitiger und linksbetonter Infarzierung der paramedianen Thalamis in den DWI- (A, C) und FLAIR- (B, D) Sequenzen. Die Ausdehnung in das Mesencephalon zeigen die Koronarschnitte in der FLAIR-Sequenz (E, Nahaufnahme F). Die entsprechende ADC-Sequenz war abgesenkt (nicht gezeigt).

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