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Frühzeitige Erkennung von Endokarditiden bei Schlaganfallpatienten – Zwei Fallbeispiele

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ePostersitzung III

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Frühzeitige Erkennung von Endokarditiden bei Schlaganfallpatienten – Zwei Fallbeispiele

Themen

  • Der interessante Fall
  • Freie Themen für Ärzte

Mitwirkende

Steffen Kottackal (Homburg / DE), Sofie Krakau (Homburg / DE), Benjamin Landau (Homburg / DE), Walter J. Schulz-Schaeffer (Homburg / DE), Dr. med. Fatma Merzou (Homburg / DE), PD Dr. med. Piergiorgio Lochner (Homburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Wir berichten über zwei Patientenfälle, die aufgrund einer infektiösen Endokarditis (IE) einen Schlaganfall entwickelt haben. Dabei möchten wir die Bedeutung der diagnostischen Mittel, insbesondere die neuropathologische Analyse von Thromben, hervorheben, die zu einer frühzeitigen Diagnose beigetragen haben. Die infektiöse Endokarditis ist eine seltene, aber schwerwiegende Ursache für Schlaganfälle, die mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergeht. Aus diesem Grund ist eine frühe Erkennung der IE von entscheidender Bedeutung [1].

Patient 1, ein 85-jährige Frau, wurde uns mit einer neu aufgetretenen, brachiofazial betonten Hemiparese links, Neglect und Dysarthrie vorgestellt. Die notfallmäßige Bildgebung ergab einen rechtsseitigen M1-Verschluss. Es erfolgte eine intravenöse Lysetherapie und eine anschließende mechanische Rekanalisation. Die Laboruntersuchungen ergaben ein erhöhtes CRP und eine Leukozytose. In der neuropathologischen Analyse des Thrombus konnten Bakterien nachgewiesen werden, was angesichts der Infektionskonstellation einen starken Verdacht auf eine Endokarditis nahelegte. Folglich wurde eine empirische Antibiose eingeleitet. Die transösophageale Echokardiographie bestätigte schließlich Vegetationen auf der Aortenklappe.

Patient 2, ein 59-jähriger Mann, stellte sich mit einer neu aufgetretenen, rechtseitigen Hemiparese und Aphasie vor. Die intiale Bildgebung zeigte einen beginnenden Infarkt und einen Verschluss der linken Arteria cerebri media. Der Patient wurde im Anschluss mechanisch rekanalisiert und der aspirierte Thrombus zur neuropathologischen Untersuchung eingesandt. Auch hier konnten Bakterien nachgewiesen werden, sodass wir bei zunächst unauffälligen TTE- und TEE-Befunden letztere wiederholten, um eine Endokarditis auszuschließen.Ein erneutes transösophageales Echokardiogramm ergab nun den Befund einer Mitralklappenendokarditis. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch in diesem Fall eine zugrundeliegende Endokarditis die Ursache für den Infarkt war.

Abschließend lieferte der Nachweis von Bakterien im Thrombus in beiden Fällen wertvolle Informationen über die zugrundeliegende infektiöse bzw. kardiogen-embolische Genese der Ischämien. Die neuropathologische Analyse der Thromben spielt somit eine entscheidende Rolle für die frühe Detektion und Therapie einer Endokarditis bei Schlaganfallpatienten.

[1] Deutsche Gesellschaft für Kardiologie: https://leitlinien.dgk.org/files/10_2015_pocket_leitlinien_infektioese_endokarditis.pdf

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