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Dekompressive Kraniektomie und Irreversibler Hirnfunktionsausfall

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Dekompressive Kraniektomie und Irreversibler Hirnfunktionsausfall

Themen

  • Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts
  • Translationale Neuro-Intensivmedizin

Mitwirkende

Hanna Claus (Kassel / DE), Dr. Stefanie Kästner (Kassel / DE), Dr. Jana Godau (Kassel / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung

Wie unterscheidet sich die Häufigkeit des Irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) bei infolge schwerster akuter Hirnschädigung Verstorbenen in Abhängigkeit von der Dekompressiven Kraniektomie (DC)?

Welche sekundären Einflussfaktoren gibt es?

Methoden

Retrospektive Auswertung der Daten aller 2301 Patienten, die am Klinikum Kassel (Maximalversorger) mit der Diagnose einer Hirnschädigung im Zeitraum von Januar 2015 bis Juni 2022 verstarben. Einschlusskriterien für die statistische Analyse waren: Alter ≥18 Jahre, akute schwere Hirnschädigung und Behandlung auf der Intensivstation inklusive Beatmung.

Es erfolgte eine vergleichende Gruppenanalyse der DC und non-DC Patienten bezüglich demographischer Faktoren (Alter, Geschlecht), erkrankungs- und behandlungsbezogener Faktoren (Ätiologie der Hirnschädigung, intrakranieller Druck, Komorbidität, Behandlungsdauer) sowie der Häufigkeit des IHA mittels nicht-parametrischer Testung. Zudem wurde die Odds Ratio (OR) für die Wahrscheinlichkeit des IHA berechnet. Mittels partieller Korrelationen wurde der Einfluss demographischer und erkrankungsbezogener Faktoren auf die Häufigkeit des IHA bestimmt.

Ergebnisse

Insgesamt 264 verstorbene Patienten (11.5%) erfüllten die Einschlusskriterien, davon 9.1% (n = 24) mit DC. Die Mortalität nach DC lag bei 9.2%. Patienten mit DC waren signifikant jünger als non-DC Patienten (Median 49,5 (18 - 76) vs. 64 (21 - 95) Jahre, p <0.001) und hatten häufiger eine traumatische Hirnschädigung (58,3% vs. 16,5%, p <0.001). Kein Gruppenunterschied bestand in Bezug auf Geschlecht, Höhe des intrakraniellen Drucks, Behandlungsdauer und Komorbidität. Die Häufigkeit des IHA war in beiden Gruppen identisch (50% vs. 48%, p= n.s., OR = 1,08). In der partiellen Korrelationsanalyse zeigte sich kein Einfluss von Alter und Ursache der Hirnschädigung auf die Häufigkeit des IHA.

Schlussfolgerungen

Die DC ist ein lebensrettender neurochirurgischer Eingriff. Betrachtet man jedoch ausschließlich Patienten mit fatalem Outcome einer schweren akuten Hirnschädigung, scheint die durchgeführte DC keinen Einfluss auf die Häufigkeit des IHA zu haben. Bei End-of-Life-Entscheidungen sollten daher ein möglicherweise eintretender IHA und somit eine potentielle Organspende auch bei Patienten nach DC regelhaft beachtet werden.

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