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Videosedation bei agitierten geriatrischen Patienten in der Notaufnahme

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ePostersitzung IX

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Videosedation bei agitierten geriatrischen Patienten in der Notaufnahme

Themen

  • Bewusstseinsstörungen
  • Neurologische Notfallmedizin

Mitwirkende

Enver Güvec (München / DE), Prof. Dr. Uwe Ködel (München / DE), Stephanie Völk (München / DE), Sophia Horster (München / DE), Florian Weber (München / DE), Prof. Dr. med. Matthias Klein (München / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Die Behandlung von Patienten in Notaufnahmen ist auf das Erkennen lebensbedrohlicher Situationen optimiert. Eine konventionelle Behandlung von deliranten oder aus anderen Gründen agitierten geriatrischen Patienten ist eine große Herausforderung, da konventionelle Ressourcen zur Delirprophylaxe und -therapie limitiert sind.

Fragestellung: Führt der Einsatz von beruhigende Videoprojektionen (mittels Qwiek.up®) bei agitierter Patienten in der Notaufnahme zu einer Reduktion der psychomotorischen Unruhe?

Methoden: Patienten >65 Jahren in der interdisziplinären Notaufnahme des Klinikums Grosshadern, München wurden auf das Vorliegen eines möglichen Delirs mittels ISAR (Identification of Seniors at Risk) und 4-AT Score gescreent. Bei Hinweise auf ein hyperaktives Delir bzw. eine starke Agitation erfolgte die Bestimmung des Nursing Delirium Screening Scores (NDSS) und der Richmond Agitation Sedation Scale (RASS). Bei Patienten mit NDSS > 4 und RASS > 2 erfolgte nach Zustimmung durch den gesetzlichem Betreuer oder Vorsorgebevollmächtigten eine verblindete Randomisierung in die Interventionsgruppe (Abspielen einer großflächigen beruhigenden Videoprojektion) oder die Vergleichsgruppe (Standardtherapie). Nach 30 und nach 60 Minuten wurden erneut NDSS und RASS erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Mann-Whitney-U Test und exaktem Test nach Fisher.

Ergebnis: Insgesamt wurden n=57 Patienten in die Studie eingeschlossen. Patienten in der Interventionsgruppe (n=30) hatten im Vergleich zur Vergleichsgruppe (n=27 Patienten) nach 30 Minuten einen signifikant niedrigeren NDSS [Median=3, Interquartilbereich (IQR)=2-4 vs. Median=5, IQR=4-6, p<0,001] und einen signifikant niedrigeren RASS [Median=1,IQR=0-1 vs. Median=2, IQR=1,5-3, p<0,001]. Beide Parameter blieben bis 60 Minuten unverändert. In der Interventionsgruppe kamen seltener sedierende oder antipsychotische Medikamente zum Einsatz [n=1 von 30 Patienten vs. n=9 von 27 Patienten, p=0,004].

Zusammenfassung: Videoprojektionen sind ein wirksames Instrument zur Beruhigung von agitierten geriatrischen Patienten in der Notaufnahme und können zur Reduktion sedierender oder antipsychotischer Medikamente beitragen.

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