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Das posteriore reversible Enzephalopathie-Syndrom (PRES) nach raschem ICP-Abfall – Ein Fall von transitorischer kortikaler Blindheit nach subduraler Hämatom-Entleerung durch Bohrlochtrepanation

Beitrag in

Der interessante Fall II

Posterthemen

Mitwirkende

Fortesa Bytyqi (Saarbrücken / DE), Prof. Dr. med. Jan Walter (Saarbrücken / DE), Marise Walter Diessars (Saarbrücken / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Das posteriore reversible Enzephalopathie-Syndrom (PRES) beschreibt eine passagere Störung mit subkortikalem Hirnödem, meist in der bilateralen posterioren parieto-okzipitalen Region. Es handelt sich um eine klinische und radiologische Diagnose, gestützt auf charakteristische MRT-Befunde. Typische Symptome sind Sehstörungen, Krampfanfälle und Kopfschmerzen. Die Pathophysiologie des PRES ist zwar umstritten, es gibt jedoch eine Assoziation mit Hypertonie, intrakraniellem Druckabfall sowie metabolischen vasogenen Veränderungen.

Fallbericht: Wir präsentieren einen seltenen Fall, in dem nach einer Bohrlochtrepanation zur Drainage eines subduralen Hämatoms ein rascher intrakranialer Druckabfall auftrat, gefolgt von einer postoperativen Hypertonie, die zu einem PRES führte.

Methode: Es wird ein klinischer Fall vorgestellt, begleitet von einer Literaturübersicht.

Ergebnisse: Ein 61-jähriger Mann mit Leberzirrhose, hepatischer Enzephalopathie und Gerinnungsstörung wurde mit Bewusstseinsstörung, Paraparese und leichten Kopfschmerzen eingeliefert. Eine CT zeigte bilaterale chronische subdurale Hämatome mit frischen Anteilen. Die Hämatome wurden operativ entleert, was zu einem hohen Druckabfall führte. Nach einem Zeitraum der Bewusstseinsstörung wurde eine CT durchgeführt, die unauffällig war. Allerdings entwickelte der Patient später eine komplette Blindheit. Ein initiales MRT zeigte kein auffälligen Befunde, wurde jedoch aufgrund der weiterhin bestehenden Hypertonie erneut mit Verdacht auf ein PRES durchgeführt. Die MRT-Bilder zeigten typische vasogene Ödeme in den parieto-okzipitalen Regionen, was die Diagnose eines PRES bestätigte. Die Hypertonie wurde behandelt und die Sehkraft des Patienten verbesserte sich.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigt dieser Fall, wie ein schneller intrakranialer Druckabfall nach der Drainage eines subduralen Hämatoms in Verbindung mit postoperativer Hypertonie zur Entwicklung eines posterioren reversiblen Enzephalopathiessyndroms (PRES) führen kann. Neurochirurgische Eingriffe bergen das Risiko solcher Druckschwankungen und sollten daher auf mögliche PRES-Komplikationen überwacht werden.

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