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Klinischer Schweregrad und radiologisches Profil von COVID19-assoziierten zerebrale Sinus- und/oder Venenthrombosen – Eine monozentrische Studie

Beitrag in

Freie Themen Ärzte II

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Mitwirkende

Toska Maxhuni (Gießen / DE), Prof. Dr. Thorsten Döppner (Gießen / DE), PD Dr. Tobias Braun (Gießen / DE), PD Dr. Martin Jünemann (Gießen / DE), Prof. Dr. Dr. med. Hagen B. Huttner (Gießen / DE), PD Dr. med. Stefan Gerner (Gießen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Die zerebrale Sinus- und/oder Venenthrombose (ZVT) stellt einen seltenen, jedoch oft gravierenden Subtyp des Schlaganfalls (0,5 bis 2 %) dar. Verschiedene Studien haben über eine erhöhte Inzidenz von ZVT nach entweder einer COVID-19 (Cov19) -Infektion oder einer Impfung berichtet. Dennoch fehlen Daten zu klinischen Merkmalen, radiologischem Profil und Outcome dieser Patienten mit Cov19-bezogener ZVT im Vergleich zu Patienten mit nicht-Cov19-bezogener ZVT.

Methoden: Wir führten eine retrospektive monozentrische Studie über einen Zeitraum von 10 Jahren (01/2013 bis 12/2022) durch, die konsekutive Patienten mit Diagnose einer ZVT basierend auf bildgebenden Verfahren des zerebralen venösen Systems einschloss. Die Patienten wurden in Cov19-assoziierte ZVT (entweder aufgrund einer Infektion oder in zeitlicher Assozation mit einer Impfung) versus nicht-Cov19-assoziierte ZVT unterteilt und hinsichtlich demographischer, klinischer und radiologischer Charakteristika verglichen.

Ergebnisse: Nach Ausschluss von Patienten mit fehlenden Daten (n=20) oder fehlender Bildgebung des zerebralen venösen Systems (n=31) verblieben 70 Patienten mit bestätigter ZVT-Diagnose für die abschließende Analyse. Hiervon hatten 10 Patienten Cov19-assoziierte ZVT (Infektion n=3, Impfung n=7) und 60 Patienten hatten nicht-Cov19-assoziierte ZVT. Es zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich des medianen Alters (Cov19 36 [IQR: 22-71] vs. nicht-Cov 41 [IQR:27-64]y) zwischen beiden Gruppen. Eine niedrigere Rate an ZVT-Risikofaktoren wurde in der Cov19-Gruppe beobachtet, jedoch ohne signifikanten Unterschied. Kein Patient mit Cov19-assozierter ZVT wies bei der Präsentation eine beeinträchtigte Bewusstseinslage auf, nur 30 % hatten fokale neurologische Defizite im Vergleich zu 51,7 % in der Kontrollgruppe. Die Rate an ZVT-assoziierten intrakraniellen Blutungen / venösen Infarkten betrug 20 % / 0 % in den Cov19-Gruppen gegenüber 30 % / 16,7 % bei nicht-Cov19-Patienten. Die Mortalitätsrate bei Entlassung betrug 0 % bei Cov19-assozierter ZVT gegenüber 3,3 % bei nicht-Cov19-assozierter ZVT, ohne Unterschiede in den funktionellen Ergebnissen während des Nachbeobachtungszeitraums von 12 Monaten.

Schlussfolgerung: In dieser monozentrischen Studie gab es keinen Hinweis auf einen höheren Schweregrad der Cov19-assoziierter ZVT im Vergleich zur nicht-Cov19-assoziierter ZVT hinsichtlich klinischer Merkmale, bildgebendem Profil oder Outcomes.

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