Poster

  • PS05.6
  • ePoster

Vergleich der Sensitivitäten von nativer kranieller Computertomographie (NCCT) und fluid attenuated inversion recovery (FLAIR) – Magnetresonanztomographie zur Detektion von Infarktfrühzeichen beim ischämischen Schlaganfall

Beitrag in

Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts

Posterthemen

Mitwirkende

Dr. Johanna Ernst (Hannover / DE), PD Dr. med. Gerrit M. Große (Hannover / DE), Firas Saker (Hannover / DE), Mohammad Almohammad (Hannover / DE), Dr. Wolfgang Koestner (Hannover / DE), Prof. Dr. Karin Weißenborn (Hannover / DE), Dr. Peter Raab (Hannover / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung: Die Auswahl des geeigneten bildgebenden Verfahrens in der Akutdiagnostik des ischämischen Schlaganfalls ist sehr herausfordernd. Es wird angenommen, dass die Kombination aus fluid attenuated inversion recovery (FLAIR) und Diffusionswichtung (DWI) in der Magnetresonanztomographie (MRT) sensitiver zur Detektion von Infarktfrühzeichen ist als das native zerebrale Computertomogramm (nCT). Im klinischen Alltag wurde wiederholt beobachtet, dass Infarktfrühzeichen im nCT und in der DWI nachweisbar waren, nicht aber in der FLAIR-Bildgebung. Deshalb stellten wir die Frage, ob die Sensitivität der nCT zur Detektion von Infarktfrühzeichen im Vergleich zur FLAIR-Sequenz tatsächlich höher ist.

Methoden: In dieser retrospektiven Querschnittsstudie analysierten wir die nCT- und MRT-Bildgebung von 65 Patient*innen mit einem akuten ischämischen Schlaganfall in der vorderen Zirkulation, die zwischen Januar 2017 und März 2020 an der Medizinischen Hochschule Hannover zunächst ein nCT und mit kurzem Zeitabstand ein MRT erhielten. Zwei Neuroradiologen und zwei Neurologen bewerteten separat und verblindet den Alberta Stroke Program Early Computed Tomographic-(ASPECT)-Score für MRT-FLAIR und nCT. Die Ergebnisse wurden mit dem von einem erfahrenen Neuroradiologen erhoben DWI-ASPECT-Score als Goldstandard verglichen.

Ergebnisse: 37 Patient*innen erhielten innerhalb und 28 Patient*innen außerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn eine CT. Der mediane Abstand zwischen CT und MRT betrug 37 Minuten (25.-75. Perzentile: 20,5-73,5 min). Für den dichotomisierten ASPECTS (≤7 vs. >7) war die Area under the receiver operating characteristic curve (AUROC) für nCT- (0,72 (95%CI 0,64-0,81)) gleich der AUROC für FLAIR-ASPECTS (0,71 (95%CI 0,61-0,81)), beide verglichen mit dem MRT-DWI-ASPECTS (AUROC-Differenz nCT-FLAIR: 0,013 (95%CI -0,07-0,10)). Die Übereinstimmung zwischen den verblindeten Bewertungen war für den nCT-ASPECTS nominell höher verglichen mit der Übereinstimmung des FLAIR-ASPECTS (Intraklassen-Korrelationskoeffizient CT vs. FLAIR: 0,88 (95%CI 0,82-0,92) vs. 0,79 (95%CI 0,67-0,87)).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die nCT bei der Erkennung von Infarktfrühzeichen ebenso empfindlich ist wie die FLAIR-Sequenz. Zudem ist die Durchführung des nCT schneller und global gesehen besser verfügbar. Die Daten sprechen also für eine Vereinfachung der Bildgebung in der Akutphase des ischämischen Schlaganfalls zugunsten der nCT - "back to the roots".

    • v1.19.0
    • © Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH
    • Impressum
    • Datenschutz