Sektionstage Herbst 2023 der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie

Prof. Dr. med.

PD Dr. med.

Dr. med.

Vorläufige Daten der Umfrage zur Behandlung bei Glioblastom-Rezidiven

Abstract-Text Fragestellung Die Behandlung von neu diagnostizierten Glioblastomen erfolgt nach standardisierten Empfehlungen basierend auf Leitlinien. In der Rezidivsituation gibt es trotz enger interdisziplinärer Zusammenarbeit innerhalb der neuroonkologischen Tumorboards aufgrund limitierter Evidenz Uneinigkeit bzgl. des optimierten Vorgehens. Das Ziel unserer Umfrage bestand darin, diese Heterogenität zwischen und innerhalb unterschiedlicher Einrichtungen zu erfassen und Patientencharakteristika zu identifizieren, die spezifische Therapien determinieren. Methoden Über die E-Mail-Verteiler der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und der Neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft (NOA) führten wir eine Online-Umfrage mithilfe eines strukturierten Fragebogens durch. Die Umfrage wurde an ca. 1900 Neurochirurginnen und Neurochirurgen in Deutschland versandt und umfasste insbesondere Patientenmerkmale wie Alter, klinischer Zustand, Größe und Lage des Rezidivs sowie den MGMT-Status. Zusätzlich wurden die Art der Versorgungseinrichtung (z.B. universitäres Zentrum) und das Vorhandensein klinisch-onkologische Studien in den letzten Jahren abgefragt. Ergebnisse Insgesamt nahmen von ca. 1900 Befragten (Doppelerfassung über die E-Mail-Verteiler möglich) bisher 59 Kolleginnen und Kollegen teil. Etwa 51% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aus universitären Zentren. Die Mehrheit der Kliniken (73%) nahm in den letzten Jahren an klinisch-onkologischen Studien teil. Im Rezidivfall streben die meisten Befragten eine erneute Tumorresektion an (88%) und befürworten eine weitere adjuvante Therapie (97%). Allerdings gibt es deutliche Unterschiede hinsichtlich der Wahl der adjuvanten Therapie, ohne dass sich ein eindeutiger Trend abzeichnet. Der klinische Zustand hatte den stärksten Einfluss auf die Entscheidung zur erneuten Operation (63%), gefolgt vom Alter (76%) und der anatomisch potentiell eloquenten Lage des Rezidivs (86%). Bei einem positiven MGMT-Status wurde meist eine erneute Anwendung von Temozolomid als adjuvantes Chemotherapeutikum empfohlen, jedoch ohne statistische Signifikanz. Schlussfolgerungen Unsere vorläufigen Daten belegen den Stellenwert der erneuten Resektion bei Rezidivglioblastomen in Anlehnung an die antizipierte onko-funktionelle Balance. Im Hinblick auf die adjuvante Therapie zeigte sich allerdings eine hohe Behandlungsheterogenität, trotz der homogenen Befragtengruppe (69% haben mehr als 9 Jahre Erfahrung in der Behandlung von Glioblastomen). Dies unterstreicht die Notwendigkeit für adjuvante/experimentelle Therapiestrategien und neue Behandlungsstandards.

Leben mit (kindlichem) Hirntumor

Personalisierte Medizin & Metastasen

Abstractvortrag

Update LoG-Glio-Studie 

Übersichtsvortrag

Vorstellung Studie „Gliome und Schwangerschaft“ 

PD Dr.med. Dr.med.habil. 

Vorstellung Studie „Rezidiv-Operationen zwecks Präzisionsonkologie im Rahmen der ENCOUNTER-Initiative“

Neuroonkologie
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