Sektionstage Frühjahr 2025 der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie

Dr. med.

PD Dr. med.

Wie gut ist das Basiswissen zu Peripheren Nerven in der deutschen Neurochirurgie – eine Momentaufnahme

Nachwuchsförderung und Ausbildung im Bereich der Chirurgie Peripherer Nerven

SPN03

Unabhängig von einer Spezialisierung des einzelnen oder des Zentrums ist ein Basiswissen in Peripheren Nerven Voraussetzung für jeden klinisch tätigen Neurochirurgen. Kompressionssyndrome sind häufig, Nerventraumata werden immer noch zu spät als solche erkannt und periphere Nervenaffektionen sind stets wichtige Differentialdiagnose zu Radikulopathien in der Wirbesäulenchirurgie. Diese Querschnittserhebung zielt darauf ab, Wissenslücken zu identifizieren und zukünftige Ausbildungsstrategien zu diskutieren. Sie untersucht das Basiswissen über periphere Nerven in drei Krankenhäusern in Deutschland (ung-Stilling Krankenhaus Siegen N1, Uniklinik Essen NC2, Uniklinik freiburg N3).Es wurde ein Fragebogen mit 20 einfachen Fragen über periphere Nerven und Nervenerkrankungen konzipiert. Diese Fragen imitieren größtenteils Situationen aus der Notaufnahme oder Sprechstunde und befassen sich z. B. mit Differentialdiagnosen zu typischen Wirbelsäulenpathologien. Verschiedene Mitglieder der Sektion Periphere Nerven der DGNC überprüften und verbesserten den Fragebogen. Insgesamt kann eine Punktzahl von 30 erreicht werden. Es stehen keine Auswahlfragen zur Verfügung, die Antwort erfolgt mündlich, stichwortartig, aber frei. VDie durchschnittlich erreichte Punktzahl war wie folgt: NC1 = 16,4 (54,6%), NC2 = (56,3%), NC 3 = 23,6 (78,6%). Die Kenntnisse über die Nerven der oberen Extremitäten sind besser als die Kenntnisse über die Nerven der unteren Extremitäten und die Nerven des Plexus brachialis supraclavicularis. Auch bei der Zuordnung von sensiblen Arealen und Muskelatrophien zu typischen peripheren Nerven zeigen sich erhebliche Lücken. Die Befragten der Uniklinik Freiburg schnitten insgesamt ca. 20% besser ab.Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Lücke im Basiswissen über periphere Nerven bei jungen Neurochirurgen in Deutschland - trotz der Relevanz dieses Wissens in der klinischen Praxis. Dies unterstreicht den Bedarf, das Thema Lehre und Ausbildungsförderung innerhalb der Sektion zu diskutieren.

Sektion Periphere Nerven:

Abstractvortrag

Operative Dekompression des N. peroneus - ist früh der beste Zeitpunkt? Stand der Literatur und anschließende Diskussion über die Machbarkeit einer Multicenter – Datenerhebung

Seltene Kompressionssyndrome

SPN01

Die Kompression des N. peroneus dorsal des Fibulaköpfchens gehört zu den häufigeren Druckneuropathien der unteren Extremität und äußert sich z. B. in einer schmerzlosen Fußheberparese. Tritt keine Spontanerholung ein, wird eine operative Dekompression empfohlen. Es gibt unseres Wissens keine klare Datenlage hinsichtlich des optimalen Zeitpunkts eines solchen Eingriffs, auch deswegen, weil sich Patienten oft erst sehr zeitversetzt in einer Nervenchirurgie vorstellen. Da die Erholung des N. peroneus bekanntermaßen ungünstig ist, stellt sich die Frage, ob hier nicht grundsätzlich zu einer sehr frühen Dekompression geraten werden sollte.Eine Literaturrecherche soll ein Überblick über aktuelle Studien zur N. peroneus-Läsion entworfen werden.Nach Darstellung des State of the art ist eine Diskussionsrunde geplant. Es gab im Vorfeld bereits Überlegungen, ob eine multizentrische Erhebung von Patienten mit N. peroneus-Läsion Sinn macht und möglich ist, um breiter vergleichbare Patientendaten zu sammeln. Folgende Kliniken hatten hierzu Interesse geäußert: Uniklinik Freiburg, Bergmannsheil und Kinderklinik Gelsenkirchen Buer, Uniklinik Essen, Jung-Stilling Krankenhaus Siegen.Ziel ist es, den Anstoß zu einem weiteren zentrumsübergreifenden Projekt innerhalb der sektion zu geben und erste Schritte dafür zu konkretisieren.

Titel EN: Symptom reduction and patient satisfaction after surgical therapy of meralgia paresthetica – A bicentric retrospective analysis

Prof. Dr.

Prof. Dr. med.

Beschwerdereduktion und Patientenzufriedenheit nach operativer Therapie der Meralgia parästhetica – Eine bizentrische retrospektive AnalyseSymptom reduction and patient satisfaction after surgical therapy of meralgia paresthetica – A bicentric retrospective analysis

Freie Themen

SPN05

Die Operation der Meralgia parästhetica (MP) stellt die übliche Behandlung bei Patienten mit nur temporärem Erfolg konservativer Maßnahmen und positivem Ansprechen nach lokaler Infiltration des Nervus cutaneus femoris lateralis (NCFL) dar. Um die Datenlage bezüglich des langfristigen Therapieeffektes zu verbessern, haben wir Patienten nach erfolgtem Eingriff hinsichtlich Zufriedenheit und Reduktion ihrer Beschwerden in zwei neurochirurgischen Zentren evaluiert.Retrospektive Erfassung der perioperativen Patientencharakteristika sowie standardisierte telefonische Befragung der subjektiven Beschwerdereduktion (prozentual) sowie Intensität der Restschmerzen nach Numeric Rating Scale (NRS). Zusätzlich wurde die Oberflächensensibilität im Oberschenkel, die Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis mittels Patient Satisfaction Index (PSI) als auch die Lebensqualität mittels SF-8 abgefragt.Insgesamt wurden 104 Operationen bei 92 Patienten durchgeführt (Alter 54,7 ± 12,5 Jahre, 48,1% weiblich, BMI 28,9 ± 5,9 kg/m2). Davon waren 96 reine Dekompressionen des NCFL, 4 Revisionen mit Neurektomie und 4 weitere Revisionen mit Neuromentfernung (mittlere OP-Dauer 54,5 ± 23,1 min). 78% der Patienten waren mit dem OP-Ergebnis bei Nachbefragung zufrieden (PSI 1+2, Abb.1, Follow-Up Zeitraum 65 ± 56 Monate). Die durchschnittliche, anhaltende Beschwerdereduktion lag bei 72,7 ± 37,2% (n=86), wobei auch 14 Patienten gar keine Symptomlinderung angaben. Die residuelle Schmerzintensität im Oberschenkel in Ruhe / bei Belastung anhand der NRS ist in Abb.2 dargestellt, 52,9% / 42,3% aller Patienten waren zur Nachbefragung schmerzfrei. Bei 56,5% der Patienten zeigte sich postoperativ eine persistierende Hypästhesie im Oberschenkel, wobei nur 27,2% diese als störend empfanden.Die operative Entlastung des NCFL bei konservativ therapierefraktärer MP führt bei einem Großteil der behandelten Patienten zu einer deutlichen Besserung der assoziierten Beschwerden und damit auch zu einer andauernden Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis.Abb.1: Balkendiagramm zur Patientenzufriedenheit (1 = sehr zufrieden, 2 = zufrieden, 3 = geringe Symptombesserung, 4 = unzufrieden)Abb.2: Balkendiagramm zur residuellen Schmerzintensität (NRS) im Oberschenkel bei telefonischer Nachbefragung

Beschwerdereduktion und Patientenzufriedenheit nach operativer Therapie der Meralgia parästhetica – Eine bizentrische retrospektive Analyse

Vorstellung Studienprotokoll Meralgia paraesthetica und Diskussion der Machbarkeit einer randomiserten Studie Neurektomie vs. Dekompression

PN 3
Nachwuchsförderung und überregionale Vernetzung

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