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  • Abstractvortrag

Die Schlinge zog sich zu

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Weißer Saal (EG) | hybrid

Session

Vorträge II (beste Abstracts)

Thema

  • Koronare Herzkrankheit KHK

Mitwirkende

Vanessa Dörlitz (Gera / DE), Martin Winterhalter (Gera / DE), Marc-Alexander Ohlow (Gera / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Notärztlich vorgestellt wird ein 55-jähriger Patient (CV-Risikofaktoren: Ex-Nikotinabusus, Übergewicht [BMI 29]) mit linksthorakalen Schmerzen, Dyspnoe und Präsynkopen i.R. einer monomorphen ventrikulären Tachykardie (VT, Herzfrequenz 192/min) mit kardiogenem Schock. Aufgrund der VT und echokardiografisch nachweisbaren Wandbewegungsstörungen initiierten wir eine Koronarangiografie.

In der Herzkatheteruntersuchung zeigte sich eine 2-Gefäßerkrankung mit Verschluss der rechten Herzkranzarterie sowie einer höhergradigen Stenose des proximalen Ramus circumflexus. Die Diagnostik und insbesondere die Intervention gestaltete sich von der A. radialis rechts aufgrund der anatomischen Gegebenheiten ausgesprochen schwierig. Nur unter Verwendung von speziellen interventionellen Techniken u.a. der "buddy-Ballon"-Technik (temporäres Einbringen eines Ballons zur Stabilisierung in ein nicht-behandlungsbedürftiges Herzkranzgefäß) war es möglich, einen Stent in der Zielläsion zu platzieren. Hierbei kam es zum Abreißen des in der Vorderwandarterie befindlichen "buddy-Ballons". Die Darstellung in der optischen Kohärenztomografie zeigte das abgerissene Stück mit einer Länge von ca. 26 cm bis in die Aorta ascendens reichend (Abb. 1). Nach einem Wechsel auf einen großlumigen femoralen Zugang erfolgten Versuche der Bergung des Fragments von antegrad mit unterschiedlichen Fangschlingen, jedoch erfolglos. Schließlich wurde ein Bergungsversuch von distal in der Vorderwandarterie mit einer kleinen Fangschlinge (Microsnare 3,5 mm) unternommen, welcher im ersten Versuch gelang. Das Fragment konnte komplett entfernt werden (Abb. 2). Die Abschlussdarstellung erbrachte keinen Hinweis auf Koronarverletzung der Vorderwandarterie. Eine duale antithrombozytäre Therapie mit ASS und Clopidogrel wurde etabliert. In den laborchemischen Kontrollen nach Intervention lag das Troponin bei max. 120 ng/l. Im weiteren stationären Aufenthalt erfolgte eine sekundärprophylaktische Implantation eines 1-Kammer-ICD.

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