Beschreibung
Dieses Seminar richtet sich an ein interdisziplinäres Publikum, angehende sowie erfahrene Neurologen und Epileptologen, Psychologen, Neuropsychologen, Psychotherapeuten und weitere interessierte Berufsgruppen. Im ersten Vortrag wird in die Funktion der Dissoziation eingeführt, es werden differentialdiagnostische Merkmale bei der Unterscheidung epileptischer und dissoziativer Anfälle herausgearbeitet sowie die Bedeutung einer nicht-stigmatisierenden Diagnosevermittlung für die Prognose der Erkrankung dargestellt.
Den Übergang stellt ein Vortrag dar, in dem die Grundprinzipien der motivierenden Gesprächsführung dargestellt werden. Diese evidenzbasierte Methode vermag Patientenautonomie zu stärken und Therapieadhärenz zu fördern, indem Widerständen wertfrei begegnet und persönliche Therapiemotivation unterstützt wird. Neben aktivem Zuhören werden weitere einfache Kommunikationsstrategien dargestellt, deren Anwendung zwar der Übung bedarf aber keine psychotherapeutische Ausbildung voraussetzt.
Im Anschluss wird das therapeutische Spektrum dargestellt, wobei insbesondere auch auf den Umgang mit akuten prolongierten dissoziativen Anfällen eingegangen wird. Hier wird beispielsweise die Frage bewegt, wie eine Anfallsbegleitung/ Anfallsunterbrechung gelingen kann, und welche Kriterien bei der Abwägung zwischen einer Anfallsunterbrechung bzw. Anfallsbegleitung eine Rolle spielen können.
Diskussionszeit mit dem erfahrenen interdisziplinären Plenum ist vorgesehen.