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Epilepsiechirurgie bei fokaler Epilepsie – Langzeit-Outcome und Lebensqualität nach Läsionektomie

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Posterstation 4

Poster

Epilepsiechirurgie bei fokaler Epilepsie – Langzeit-Outcome und Lebensqualität nach Läsionektomie

Session

Thema

  • Epilepsiechirurgie

Mitwirkende

Christian Scheiwe (Freiburg i. Br. / DE), Elias Kremer (Freiburg i. Br. / DE), Friederike Schober (Freiburg i. Br. / DE), Mukesch Johannes Shah (Freiburg i. Br. / DE), Dirk-Matthias Altenmüller (Freiburg i. Br. / DE), Andreas Schulze-Bonhage (Freiburg i. Br. / DE), Bernhard Steinhoff (Kehl-Kork / DE), Jürgen Beck (Freiburg i. Br. / DE), Julia M. Nakagawa (Freiburg i. Br. / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

FRAGESTELLUNG: Bei pharmako-resistenter fokaler Epilepsie ist die chirurgische Resektion des epileptogenen Fokus entscheidend für den Therapieerfolg. Ziel der vorliegenden Studie ist es, an einem umfangreichen Patientenkollektiv das epileptologische Langzeit-Outcome sowie die Veränderungen in der krankheitsbezogenen Lebensqualität mit Bezug auf den maßgeschneiderten epilepsiechirurgischen Eingriff zu untersuchen.

METHODEN: Eingeschlossen wurden 311 erwachsene Patienten mit 321 Operationen, die zwischen 2000-2016 eine maßgeschneiderte Läsionektomie erhielten (mittleres Alter bei OP: 36 Jahre, männlich/weiblich n=171/140) und bei welchen ein klassifiziertes Follow-up vorlag (davon bei 60% >5 Jahre, Median 6,6 Jahre). Der Follow-up-Zeitraum erstreckt sich von 2000-2021. Die Läsionen waren dabei zu 54% temporal, 34% frontal und 12% andernorts. Eine isolierte Läsionektomie erfolgte in 87%, bei 10% erfolgte zusätzlich die Hippocampektomie, bei 3% zusätzlich multiple subpiale Transsektionen (MST). Zugrundeliegende Pathologien umfassten u.a. fokale kortikale Dysplasien (28%), Kavernome (21%), Gliose (16%), Gangliogliome (8%), dysembryoplastische neuroepitheliale Tumore (6%). Erfasst wurden Daten zu prä-/postoperativen Befunden, neurologischem/neuropsychologischem Zustand, perioperativen Komplikationen und epileptologischem Langzeit-Outcome. Zudem wurden in der statistischen Analyse mögliche prädiktive Faktoren für ein langfristig günstiges postoperatives Ergebnis herausgearbeitet. Eine Subgruppe (n=41 von 100 konsekutiv eingeschlossenen erwachsenen Patienten mit OP zwischen 2011-2016) wurde zusätzlich anhand des validierten Fragebogens QOLIE-31 zu ihrer Lebensqualität bei Epilepsie befragt, wobei der Zustand unmittelbar vor der OP sowie das derzeitige Befinden abgefragt und verglichen wurden.

ERGEBNIS: Das epileptologische Langzeit-Outcome (Range 0,25-20 Jahre, Median 6,6 Jahre) ergab bei 62% Engel 1a/ILAE 1, bei 70% Engel 1, eine relevante Verbesserung erlebten 18% (Engel 2-3/ILAE2-4). Chirurgische Komplikationen erforderten in 6,9% der Fälle eine operative Revision. Nicht-kalkulierte neurologische Defizite postoperativ waren in 4,4% der Fälle permanent. Die Lebensqualität konnte durch den epilepsiechirurgischen Eingriff hochsignifikant (p<0,0001) verbessert werden, wobei die sich der erreichte Punktwert im QOLIE-31 im Mittel von 42,9 auf 81,0 Punkte (Skala 0-100) anstieg.

SCHLUSSFOLGERUNG: Die epilepsiechirurgische maßgeschneiderte Resektion des epileptogenen Fokus lässt auch im Langzeitverlauf nachhaltig eine Krankheitskontrolle und Anfallsfreiheit erreichen. Die Operation wird dabei als wenig beeinträchtigend empfunden und ermöglicht den Patienten langfristig eine signifikant verbesserte Lebensqualität.

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