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Rolandische Spike-Sharp-Waves im EEG bei Patienten mit bilateralen und unilateralen spastischen Zerebralparesen und bei Patienten mit Rolando-Epilepsie

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Poster

Rolandische Spike-Sharp-Waves im EEG bei Patienten mit bilateralen und unilateralen spastischen Zerebralparesen und bei Patienten mit Rolando-Epilepsie

Session

Thema

  • Neurophysiologie und EEG

Mitwirkende

Hermann Kühne (Altötting / DE), Oleksandr Shevchenko (Altötting / DE), Stefan Vlaho (Altötting / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

1. Hintergrund

Das Auftreten von benignen epilepsietypischen Potentialen des Kindesalters (BEPK, "Rolandische Spike-Sharp-Waves") im EEG basiert auf 2 Hauptfaktoren: genetische Prädisposition und Läsion der weißen Substanz des Gehirns.

BEPK sollten nicht als obligatorischer Marker für Epilepsie angesehen werden, sondern als Manifestation einer angeborenen Störung der Reifung des Gehirns. Sie finden sich am häufigsten bei Patienten mit idiopathischen fokalen Epilepsien v.a. der Rolando-Epilepsie (15% aller Epilepsien des Kindes- und Jugendalters) und auch bei hirngesunden Kindern in 2-4 % der Fälle mit guter weiterführender Prognose. Aber diese spezifischen EEG-Muster können bei Patienten mit organischen Läsionen des zentralen Nervensystems auftreten, insbesondere in der pränatalen oder perinatalen Periode, einschließlich Zerebralparese. Im Rahmen der Kombination von BEPK-EEG-Mustern, Zerebralparese und symptomatischer Epilepsie handelt es sich um "läsionellen" Rolandischen Spike-Sharp-Wave-Komplexen und schlechter Prognose. BEPKs können im EEG auf unterschiedliche Weise blockiert werden: Augenöffnen, jede manuelle Tätigkeit kontralateral zum Fokus (Schreiben, Faustschluss, Zusammenbau des Puzzles usw.).

Fragestellung: Neurophysiologische Blockierung von BEPK-EEG-Mustern im EEG bei Patienten mit bilateralen und unilateralen spastischen Zerebralparese und symptomatischer Epilepsie und bei Kindern mit Rolando-Epilepsie.

2. Material/Methode

Es wurden 20 Video-EEG-Untersuchungen mit EEG-Amplitudenmapping, EEG-Frequenzmapping und BEPK-EEG-Mustern bei Kindern mit bilateralen und unilateralen spastischen Zerebralparese, symptomatischer Epilepsie (Hauptgruppe) und 20 Video-EEG-Untersuchungen mit EEG-Amplitudenmapping, EEG-Frequenzmapping und BEPK-EEG-Mustern bei Kindern mit Rolando-Epilepsie (Kontrollgruppe) analysiert.

3. Ergebnisse

Das Augenöffnen führte zu einer Blockierung oder Verringerung der BEPK-EEG-Muster im EEG bei Patienten mit Rolando-Epilepsie (ein positiver Effekt der neurophysiologischen Blockierung und idiopathische nichtstrukturelle fokale Epilepsie). Im Gegensatz dazu wurden BEPK-EEG-Muster bei Patienten mit bilateralen und unilateralen spastischen Zerebralparese und symptomatischer Epilepsie nicht blockiert (ein negativer Effekt der neurophysiologischen Blockierung und strukturelle symptomatische Epilepsie). In all diesen Fällen war auch eine Kombination von BEPK-EEG-Mustern mit der regionalen Verlangsamung der EEG-Aktivität oder mit einer schweren Allgemeinveränderung. Es spiegelte eine organische Läsion des Gehirns aufgrund einer frühen Schädigung der weißen Substanz mit nachfolgender Entwicklung der symptomatischen strukturellen Epilepsie wider.

4. Schlussfolgerung

Neurophysiologische Blockierung von BEPK-EEG-Mustern ist ein wichtiger Bestandteil in der Differenzialdiagnose zwischen idiopathischen fokalen und strukturellen Epilepsieformen beim Vorhandensein von BEPK im EEG. Aber es muss immer im Zusammenhang mit anderen diagnostischen Untersuchungen interpretiert werden.

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