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Neuropsychologisches Outcome der verbalen Gedächtnisleistung nach resektiver Epilepsiechirurgie bei Temporal- und Frontallappenepilepsien

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Neuropsychologisches Outcome der verbalen Gedächtnisleistung nach resektiver Epilepsiechirurgie bei Temporal- und Frontallappenepilepsien

Session

Thema

  • Neuropsychologie

Mitwirkende

Hendrik Möller (Hamburg / DE), Carina Heerwig (Hamburg / DE), Katja Brückner (Hamburg / DE), Jonas M. Hebel (Berlin / DE), Stefan R. G. Stodieck (Hamburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung:

Bei der resektiven Epilepsiechirurgie sind vor allem bei temporalen Resektionen der sprachdominanten Hemisphäre postoperative Beeinträchtigungen der verbalen Gedächtnisleistungen bekannt. Im Vergleich zeigt sich bei frontalen Resektionen ein heterogenes Bild der verbalen Gedächtnisleistungen. Die aktuelle Studie untersucht Bedingungen und Prädiktoren für postoperative Veränderungen verbaler Gedächtnisleistungen nach temporalen sowie frontalen epilepsiechirurgischen Resektionen.

Methode:

Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der Daten von 190 Patient*innen des Epilepsiezentrums Hamburg, bei denen zwischen 2004 und 2021 ein resektiver epilepsiechirurgischer Eingriff erfolgt war. Folgende potentielle Prädiktoren des Outcomes der verbalen Gedächtnisleistung wurden untersucht: Alter, Epilepsiedauer, Bildungsjahre, Geschlecht, Epilepsiesyndrom, operierte Hemisphäre unter Berücksichtigung der Sprachdominanz, postoperatives Anfallsoutcome, Resektion des Hippokampus und Psychopathologie. Zur Beurteilung der verbalen Gedächtnisfunktion wurde die langfristige Abrufleistung des Verbalen Lern- und Merkfähigkeitstest und des Auditiv-Verbalen Lern- und Gedächtnistest präoperativ und ein Jahr postoperativ erhoben. Um die statistisch relevante Verschlechterung der verbalen Gedächtnisleistung ein Jahr postoperativ im Vergleich zum präoperativen Status zu erklären wurde ein multiples lineares Regressionsmodell entworfen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung:

Als signifikante Prädiktoren für eine Verschlechterung der Gedächtnisleistung zeigten sich ein höheres Alter zum Zeitpunkt der Operation, eine Operation der sprachdominanten Hemisphäre bei Temporallappenepilepsien (TLE) im Vergleich zu non-dominaten TLE und Frontallappenepilepsien (FLE), fehlende vollständige Anfallsfreiheit nach OP, sowie ein besseres neuropsychologisches Testergebnis zum präoperativen Zeitpunkt. Ausgehend vom Regressionsmodell hatten die Prädiktoren Epilepsiedauer, Geschlecht, Bildungsjahre, OP-Verfahren ohne Resektion des Hippokampus, der postoperative psychische Zustand und der generelle Vergleich TLE gegenüber FLE keinen relevanten Einfluss auf die Veränderung der Gedächtnisleistung.

Literatur:

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