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Epilepsiechirurgie bei fokaler kortikaler Dysplasie: Positiver Einfluss auf Lebensqualität und epileptologisches Outcome

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Hörsaal A

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Epilepsiechirurgie bei fokaler kortikaler Dysplasie: Positiver Einfluss auf Lebensqualität und epileptologisches Outcome

Thema

  • Epilepsiechirurgie

Mitwirkende

Julia M. Nakagawa (Freiburg i. Br. / DE), Friederike Schober (Freiburg i. Br. / DE), Elias Kremer (Freiburg i. Br. / DE), Mukesch Johannes Shah (Freiburg i. Br. / DE), Marcel Heers (Freiburg i. Br. / DE), Andreas Schulze-Bonhage (Freiburg i. Br. / DE), Bernhard Steinhoff (Kehl-Kork / DE), Thomas Bast (Kehl-Kork / DE), Jürgen Beck (Freiburg i. Br. / DE), Christian Scheiwe (Freiburg i. Br. / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

FRAGESTELLUNG: Fokal kortikale Dysplasien (FCD) stellen eine der häufigsten Ursachen für das Auftreten einer pharmako-resistenten fokalen Epilepsie dar. Für viele Betroffene ist folglich ein epilepsiechirurgischer Eingriff die einzige kurative Therapieoption. Ziel der vorliegenden Studie ist es, an einem umfangreichen Patientenkollektiv mit gesicherter FCD das epileptologische Outcome sowie die Veränderungen in der Lebensqualität mit Bezug auf den epilepsiechirurgischen Eingriff zu untersuchen. Gleichzeitig wird die Ausprägung der FCD mit Verlauf und Outcome in Zusammenhang gebracht.

METHODEN: Retrospektiv analysiert wurden 436 Operationen bei 412 Patienten (54% männlich/46% weiblich) mit einer neuropathologisch gesicherten FCD (FCD I n= 55, FCD IIa n= 168, FCD IIb n= 60, FCD III n=129), die im Zeitraum von 2000-2020 epilepsiechirurgisch behandelt worden sind und für die ein postoperatives Follow-up vorlag. Die neuropathologische Klassifizierung erfolgte gemäß der ILAE-Klassifikation (Blümcke et al, 2011). Ehemals nach Palmini et al. (2004) bewertete FCD wurden am Präparat reklassifiziert. Erfasst wurden alle Daten hinsichtlich der prä-/postoperativen diagnostischen Befunde, des intraoperativen sowie postoperativen Verlaufs, möglicher chirurgischer Komplikationen, sowie des neurologischen und epileptologischen Outcomes. Zur Erhebung der krankheitsbezogenen Lebensqualität im Kontext der operativen Therapie wurde eine Subgruppe gesondert anhand des validierten Fragebogens QOLIE-31 befragt. Es wurden 180 konsekutiv im Zeitraum von 2005-2020 operierte erwachsene Patienten kontaktiert. Die Telefon-Interviews konnten mit n=56 Patienten durchgeführt werden (Rücklauf 31,1%). Dabei wurden sowohl der postoperative aktuelle wie auch der retrospektiv vor der OP erlebte Zustand abgefragt und verglichen.

ERGEBNIS: Das letzte verfügbare epileptologische Outcome (0,25-19 Jahre, Median 6,1 Jahre) ergab bei 57% Engel 1a, bei 64,3% Engel 1, eine relevante Verbesserung erlebten weitere 25,7% (Engel 2-3). 10% profitierten nicht von einer Operation (Engel 4). Chirurgische Komplikationen (n=55, 12,6%) erforderten bei 28 Patienten (6,4%) eine operative Revision. Nicht-kalkulierte neurologische Defizite persistierten in 15 Fällen (3,2%). Insgesamt konnte die Lebensqualität durch den epilepsiechirurgischen Eingriff hochsignifikant (p<0,0001), im Durchschnitt um 30 Punkte (Skala 0-100), verbessert werden.

SCHLUSSFOLGERUNG: Es konnte gezeigt werden, dass bei der Mehrzahl der Patienten mit FCD durch einen epilepsiechirurgischen Eingriff langfristig eine Anfallsfreiheit oder zumindest eine signifikante Verbesserung des Anfallsleidens erreicht werden kann. Insgesamt erleben die Patienten durch die epilepsiechirurgische Therapie einen signifikanten Zugewinn an Lebensqualität.

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