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Iktuale EEG-Änderungen im piriformen Kortex bei invasiver Diagnostik

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Konferenzraum III

Poster

Iktuale EEG-Änderungen im piriformen Kortex bei invasiver Diagnostik

Thema

  • Epilepsiechirurgie

Mitwirkende

Attila Rácz (Bonn / DE), Valeri Borger (Bonn / DE), Tobias Baumgartner (Bonn / DE), Matthias Schneider (Bonn / DE), Hartmut Vatter (Bonn / DE), Vadym Gnatkovsky (Bonn / DE), Theodor Rüber (Bonn / DE), Florian Mormann (Bonn / DE), Rainer Surges (Bonn / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Neueste Studien legen nahe, dass das Ausmaß der Resektion des piriformen Kortex das postoperative Outcome bei epilepsiechirurgisch behandelten Patienten mit mesialer Temporallappenepilepsie signifikant beeinflusst (1-3). Elektrophysiologische Grundlagen für diesen Effekt sind nur unzureichend geklärt.

Ziele: Zur genaueren Untersuchung der Mitbeteiligung des piriformen Kortex in der Anfallsentstehung etablierten wir bei uns im Rahmen der klinischen Routine die stereotaktische Implantation von Tiefenelektroden in den piriformen Kortex bei Konstellationen, die bei einer invasiven prächirurgischen Anfallsdiagnostik die Implantation der Temporallappen benötigen. Ziele waren dabei initiale Anfallsmuster im piriformen Kortex aufzuzeichnen, bzw. dessen Aktivität in Beziehung zum Anfallsmuster an anderen Temporallappenregionen besser zu verstehen.

Materialien & Methoden: Bei 22 Patient*innen (10 Frauen) mit geplanter Elektrodenimplantationen in den Temporallappen erfolgte auch die Implantation in den piriformen Kortex (in 15 Fällen bi-, und in 7 Fällen unilateral). In 20 Fällen wurde ein temporaler und in zwei Fällen ein extratemporaler Anfallsgenerator postuliert. Iktuale EEG-Änderungen wurden an allen Tiefenelektroden evaluiert.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 113 Anfälle analysiert. Die ersten iktualen Änderungen an Kontakten im piriformen Kortex folgten der allerersten iktualen EEG-Rhythmisierung an den übrigen Kontakten (Amygdala, Hippokampus, entorhinaler oder parahippokampaler Kortex; evtl. temporolaterale oder extratemporale Regionen) mit sehr kurzer Latenz von 3,2±1,1 s [Durchschnitt und Standardfehler der Medianwerte der Anfälle bei einzelnen Patient*innen]. Häufigste iktuale Muster im piriformen Kortex waren ein Elektrodekrement, rhythmische niedergespannte Beta-Aktivität, low-amplitude fast activity (lafa), sowie rhythmische Spikes und Sharp-Waves. Bei kontralateraler Ausbreitung zeigten sich die piriformen Kontakte ebenfalls schnell beteiligt.

Zusammenfassung: Unsere Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass der piriforme Kortex sowohl bei anfallsassoziierten Netzwerkmechanismen im mesialen Temporallappen als auch bei Anfallsausbreitung zwischen Temporallappen und extratemporalen Regionen eine wichtige Rolle spielt.

Referenzen:

Galovic M, Baudracco I, Wright-Goff E, u. a. Association of piriform cortex resection with surgical outcomes in patients with temporal lobe epilepsy. JAMA Neurol. 2019; 76:690-700. Borger V, Schneider M, Taube J, u. a. Resection of piriform cortex predicts seizure freedom in temporal lobe epilepsy. Ann Clin Transl Neurol. 2021; 8:177-189. Borger V, Hamed M, Bahna M, u. a. Temporal lobe epilepsy surgery: Piriform cortex resection impacts seizure control in the long-term. Ann Clin Transl Neurol. 2022; 8:1206-1211.

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