Zurück
  • ePoster
  • eP 109

Wada-Test mit Propofol – erste Erfahrungen in Bethel

Termin

Datum:
Zeit:
Redezeit:
Diskussionszeit:
Ort / Stream:
Posterstation 4

Poster

Wada-Test mit Propofol – erste Erfahrungen in Bethel

Session

Thema

  • Epilepsiechirurgie

Mitwirkende

Johanna L. Hopf (Bielefeld / DE), Randolf Klingebiel (Bielefeld / DE), Björn Berger (Bielefeld / DE), Markus Müller (Bielefeld / DE), Tilman Polster (Bielefeld / DE), Benjamin Schmidt (Bielefeld / DE), Chirstian G. Bien (Bielefeld / DE), Thomas Cloppenborg (Bielefeld / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Der Wada-Test gilt als Goldstandard zur Bestimmung der Sprachlateralisation im Rahmen der prächirurgischen Diagnostik. Üblicherweise wird Amobarbital zur kurzzeitigen Narkose einer Hemisphäre im Rahmen einer Angiographie der Arteria carotis interna genutzt. Seit Jahren bestehen jedoch Lieferengpässe für Amobarbital, das lediglich in den USA produziert und vermarktet wird. Propofol wird in einigen Fallserien als Alternative zu Amobarbital beschrieben.

Ziele: Darstellung der Erfahrungen unseres Zentrums in der Nutzung von Propofol anstelle von Amobarbital im Wada-Test.

Materialien und Methoden: Als Ergebnis einer Literaturrecherche wurde die Propofol-Dosis von 10mg/Injektion bei Kindern und 15mg/Injektion bei Erwachsenen festgelegt. Die Emulsion 5mg/ml Propofol wurde wegen des Risikos von Ausfällungen nicht weiter verdünnt. Die Injektion erfolgte langsam über 20-30 Sekunden, bei zweiseitigem Test erfolgt die Injektion der Gegenseite im Abstand von mindestens 30 Minuten.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 28 zweiseitige und 2 einseitige Wada-Tests mit Propofol durchgeführt. Einseitige Tests erfolgten bei einem Patienten mit Rasmussen-Enzephalitis und einem Patienten mit einer FCD rechts frontal bei unklarer Lateralisation im funktionellen MRT. Der Test konnte bei allen Patienten ausgewertet und interpretiert werden. Eine vorangehende Kurznarkose mit systemischer Gabe von Propofol und Remifentanil, im zeitlichem Abstand von mindestens 30 Minuten vor Testbeginn, erfolgte bei 4 Patienten und beeinflusste den Testablauf unwesentlich. Hemiparese und eine Verlangsamung im EEG dienten als Erfolgskontrolle während der Untersuchung und hielten über die gesamte Testdauer an. Als Nebenwirkung beobachteten wir gelegentliches Zittern und Schwitzen; einmalig traten vorübergehend Schmerzen und Rötungen im Gesichtsbereich auf, bedingt durch eine Katheter-Dislokation in die A. carotis externa aufgrund motorischer Unruhe.

Zusammenfassung: Propofol ist als Ersatz von Amobarbital im Wada-Test verlässlich und mit geringen Nebenwirkungen anwendbar. Auch eine vorangehende Kurznarkose ist möglich. Bei beidseitiger Injektion hat sich ein hinreichender Zeitabstand zum Testbeginn der zweiten Seite bewährt.

  • © Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH