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Selbstwirksamkeit, soziale Faktoren und subjektives Krankheitskonzept bei Menschen mit Epilepsie

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Posterstation 5

Poster

Selbstwirksamkeit, soziale Faktoren und subjektives Krankheitskonzept bei Menschen mit Epilepsie

Session

Thema

  • Psychiatrische Aspekte

Mitwirkende

Catrin Schöne (Schwalmstadt/Treysa / DE), Rosa Michaelis (Bochum / DE), Martin Peper (Marburg / DE), Mona Rauschkolb (Marburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung haben Menschen mit Epilepsie ein höheres Risiko an einer Angststörung und/oder Depression zu erkranken. Psychosoziale Faktoren haben maßgeblich Einfluss auf die Entwicklung dieser Störungen. Welche Ressourcen können diesen Faktoren gegenübergestellt werden? In Banduras soziokognitivem Modell beschreiben Selbstwirksamkeit und soziale Unterstützung Ressourcen gesundheitsfördernden Verhaltens. Neben salutogenetischen Faktoren gehen epilepsiespezifische Annahmen in Leventhals Common-Sense-Modell der Entwicklung des subjektiven Krankheitskonzepts ein.

In einer seit Mai 2021 laufenden Studie werden Teilnehmer in sieben universitären und sieben diakonischen Epilepsiezentren sowie Selbsthilfegruppen rekrutiert. Im Rahmen der Validierung des Fragebogens EASE (Self Efficacy, Self Awareness, Social Support and helpful Thinking) kommen neben der faktorenanalytischen Exploration, Korrelations-, multiple Regressions- und Pfadanalysen zum Einsatz.

Drei Skalen des EASE (Selbstwirksamkeit, Selbstwahrnehmung , Soziale Unterstützung) wurden statistisch und inhaltlich zugeordnet. Anfallsbezogene Merkmale und die Skalen Stigmatisierung (PESOS), Selbstwirksamkeit (EASE), Facetten sozialer Unterstützung (F-SOZU) und des subjektiven Krankheitskonzepts (IPQ-R) gingen in die Analysen ein und wurden psychischer Belastung (HADS) und Lebensqualität (PESOS) gegenübergestellt. Während wahrgenommene Stigmatisierung zunächst statistisch relevant ist, verliert die Skala bei Aufnahme von Selbstwirksamkeit und den Skalen sozialer Unterstützung an Gewicht. Selbstwirksamkeit stellt sich als stärkster Prädiktor heraus. Im Pfadmodell wird soziale Integration als Mediator und emotionale Unterstützung als maßgebliches Korrelat zwischen Selbstwirksamkeit und psychischer Entlastung ermittelt. Bei Skalen des subjektiven Krankheitskonzepts erhöhen die Identifikation epilepsie- und nebenwirkungsspezifischer Symptome, deren emotionale Repräsentation und befürchtete Folgen der Erkrankung die Belastung, während diese durch Behandlungserfolg, persönliche Kontrollannahmen und Kohärenzsinn reduziert wird.

Der Einfluss ressourcenorientierter Konstrukte als Gegengewicht zu psychosozialen Faktoren und epilepsiespezifischen Krankheitsannahmen auf die psychische Belastung bei Menschen mit Epilepsie wird bestätigt. Eine differenzierte Sicht auf die Art und Weise der Wirkung ist notwendig.

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