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Zusammenhang zwischen induzierter Burst-Suppression und klinischem Verlauf bei Patienten mit refraktärem Status epilepticus: eine Kohortenstudie über 9 Jahre

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Posterstation 5

Poster

Zusammenhang zwischen induzierter Burst-Suppression und klinischem Verlauf bei Patienten mit refraktärem Status epilepticus: eine Kohortenstudie über 9 Jahre

Session

Thema

  • Antiepileptika

Mitwirkende

Urs Fisch (Basel / CH), Anja Jünger (Basel / CH), Sira Baumann (Basel / CH), Saskia Semmlack (Basel / CH), Gian Marco De Marchis (Basel / CH), Sabina Hunziker (Basel / CH), Stephan Rüegg (Basel / CH), Stephan Marsch (Basel / CH), Raoul Sutter (Basel / CH)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Der refraktäre Status epilepticus (RSE) ist ein neurologischer Notfall, der mit einer hohen Morbidität und Mortalität einhergeht. In einer solchen Situation empfehlen internationale Leitlinien die Einleitung eines künstlichen Komas durch kontinuierliche intravenöse Verabreichung von Anästhetika (IVA) mit dem Ziel einer Anfallsfreiheit im EEG oder einer Burst-Suppression oder einer isoelektrischen Kurve. Es gibt nur wenige Belege dafür, dass die Burst-Suppression der Anfallsfreiheit im EEG überlegen ist, wobei methodologische Einschränkungen mit eine Rolle spielen könnten.

Ziele: Erfassen der Häufigkeit von induziertem Burst-Suppression-Mustern im EEG während IVA und des klinischen Verlaufes bei erwachsenen Patienten, die wegen eines RSE behandelt wurden.

Materialien & Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten mit RSE, die von 2011-2019 am Universitätsspital Basel mit IVA behandelt wurden. Es wurden klinische Daten und semiquantitative EEG-Analysen ausgewertet. Die Burst-Suppression wurde als unvollständige Burst-Suppression (mit ≥20% und <50% Suppressionsanteil) oder vollständige Burst-Suppression (mit ≥50% Suppressionsanteil) kategorisiert. Endpunkte waren die Häufigkeit der induzierten Burst-Suppression und die Assoziation der Burst-Suppression mit den Endpunkten (persistierende Statusdurchbrechung, Überleben währen der Hospitalisation, Rückkehr zum prämorbiden neurologischen Zustand).

Ergebnisse: Wir identifizierten 147 Patienten mit RSE, die mit IVA behandelt wurden. Bei 102 Patienten ohne hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) wurde bei 14 (14 %) mit einem Median von 23 Stunden (Interquartilbereich [IQR] 1-29) eine unvollständige Burst-Suppression und bei 21 (21 %) mit einem Median von 51 Stunden (IQR 16-104) eine vollständige Burst-Suppression erreicht. Alter, Charlson-Komorbiditätsindex, RSE mit motorischen Symptomen und der Status Epilepticus Severity Score (STESS) wurden in univariablen Analysen zwischen Patienten mit und ohne Burst-Suppression als potenzielle Confounder identifiziert. Multivariable Analysen ergaben keine Assoziationen zwischen Burst-Suppression und den vordefinierten Endpunkten. Bei 45 Patienten mit HIE war eine induzierte Burst-Suppression jedoch mit einer persistierenden Statusdurchbrechung (75 % mit vs. 29 % ohne Burst-Suppression, p=0.004) und Überleben (50 % vs. 14 %, p=0.005) assoziiert.

Zusammenfassung: Bei erwachsenen Patienten mit RSE, die mit IVA behandelt wurden, wurde bei jedem fünften Patienten eine Burst-Suppression mit einem Suppressionsanteil von ≥50 % erreicht, die nicht mit einer persistierenden Statusdurchbrechung, Überleben währen der Hospitalisation, oder Rückkehr zum prämorbiden neurologischen Zustand verbunden war.

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