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Die funktionelle Organisation des supplementär motorischen Areals – eine Untersuchung basierend auf direkter kortikaler Stimulation mittels subduraler Plattenelektroden in Patienten mit Epilepsie

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Hörsaal A

Poster

Die funktionelle Organisation des supplementär motorischen Areals – eine Untersuchung basierend auf direkter kortikaler Stimulation mittels subduraler Plattenelektroden in Patienten mit Epilepsie

Thema

  • Epilepsiechirurgie

Mitwirkende

Mehmet Tuncer (Berlin / DE), Bjarne Dänekas (Berlin / DE), Ran Xu (Berlin / DE), Peter Vajkoczy (Berlin / DE), Ulf Schneider (Luzern / CH), Frank Oltmanns (Berlin / DE), Christoph Dehnicke (Berlin / DE), Martin Holtkamp (Berlin / DE), Bettina Wächter (Berlin / DE), Julia Sophie Onken (Berlin / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung

Das supplementär motorische Areal (SMA) ist ein komplexes Hirnareal, welches eine Rolle bei motorischen sowie nicht-motorischen Prozessen spielt. Operationen innerhalb des SMA im Rahmen von Tumor- bzw. Epilepsiechirurgie können mit neurologischen Defiziten einhergehen, die aufgrund hoher Variabilität der Symptomlast und -dauer schwierig vorherzusagen sind.

Ziele

Das Ziel dieser Studie war es, die Rolle des SMA und assoziierter Netzwerke in verschiedenen motorischen und nicht-motorischen Funktionen während direkter kortikaler Stimulation in Patienten mit Epilepsie mit implantierten subduralen Plattenelektroden zu untersuchen und eine bessere Basis zur Vorhersage postoperativer Defizite zu ermöglichen.

Methoden

In diese retrospektive Kohortenstudie wurden Patienten mit pharmakoresistenter Epilepsie eingeschlossen, welche eine invasive prä-chirurgische EEG-Diagnostik mittels subduraler Plattenelektroden im Frontallappen erhalten hatten. Die Patienten erhielten eine bipolare Stimulation über die Elektrodenkontakte mit gleichzeitiger Video-EEG-Aufzeichnung und post-hoc Reaktionsanalyse. Die Stimulationsphänomene wurden eingeteilt in positive sowie negative motorische Phänomene der jeweiligen Extremität, Sprach-/Sprechstörungen sowie anderweitige Phänomene. Die Analyse der Elektrodenlokalisation erfolgte mittels präoperativer T1-gewichteter MRT.

Ergebnisse

Es wurden 19 Patienten mit insgesamt 301 Stimulationsantworten in der SMA-Region eingeschlossen. Insgesamt waren 68.8% (n = 207) der Simulationsantworten motorisch, davon 72% positiv motorisch und 28% negativ motorisch. Die Analyse der kortikalen Lokalisation der motorischen Stimulationsantworten in Bezug auf die betroffene Extremität zeigt eine signifikante Korrelation in der antero-posterioren Achse (anterior: obere Extremität, posterior: untere Extremität; ρ = 0,53; p ≤ 0,01) sowie in der medio-lateralen Achse (medial: untere Extremität, lateral: obere Extremität; ρ = 0,37; p ≤ 0,01). In 15.5% (n = 47) der Stimulationsantworten lagen Sprach-/Sprechstörungen vor, welche zu 98% in der linken Hemisphere und zu 74.5% in dem pre-SMA (anterior der VCA-Linie) lokalisiert waren.

Zusammenfassung

In dieser Studie konnte mittels Daten aus direkter kortikaler Stimulation bei Patienten mit Epilepsie eine antero-posteriore und medio-laterale Somatotopie des SMA sowie eine besondere Rolle des pre-SMA in der Prozessierung von Sprache und Artikulation gezeigt werden. Diese Ergebnisse können zur Planung neurochirurgischer Eingriffe und Patientenaufklärung in der Epilepsie- sowie Gliomchirurgie angewandt werden.

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