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Genetische Diagnostik bei Kindern vor einem epilepsiechirurgischen Eingriff

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Hörsaal A

Poster

Genetische Diagnostik bei Kindern vor einem epilepsiechirurgischen Eingriff

Thema

  • Pädiatrische Epileptologie

Mitwirkende

Lena-Luise Becker (Berlin / DE), Konstantin L. Makridis (Berlin / DE), Angela M. Kaindl (Berlin / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Die präepilepsiechirurgische Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen enthält derzeit nicht als Routine genetische Untersuchungen mit der Frage nach Vorliegen einer genetischen Ursache und/oder Prädisposition epileptischer Anfälle. Wir haben eine solche Untersuchung als Standard in unsere Präepilepsiechirurgie-Diagnostik aufgenommen und verwenden die Daten für die Beratung der Patient:innen und deren Familien. Ziel des Projekts war es, die genetischen Daten in unserem Zentrum und unseren Algorithmus darzustellen.

Methoden: Wir führten eine retrospektive Datenanalyse der an unserem Zentrum in den letzten vier Jahren mittels Epilepsiechirurgie behandelten Kinder und Jugendlichen durch. Als Teil unserer Epilepsiechirurgie-Evaluation boten wir allen Betroffenen eine genetische Analyse mittels Chromosomenanalyse, Array-CGH und (Trio-)Whole-Exome-Analyse (WES) an. Bei einigen Patienten wurde auf Grund einer Ablehnung durch die Eltern oder anderer Faktoren keine Analyse durchgeführt.

Ergebnisse: Wir schlossen 63 Patient*innen (weiblich n=27, männlich n=35) ein. Bei 41 Patient:innen lagen genetische Befunde vor, bei 38 Patienten eine (Trio-)WES. Wir fanden bei 17 Patient*innen 20 Varianten mit einer ACMG Klassifikation zwischen III-V (III: n= 11, IV: n=1, V: n=8) in folgenden Genen: TSC (n=2), HUWE1, GRIN1, ASH1I, TRIO, KIF5C, CDON, EEF1A2, ANKD11, TGFBR2, ATN1, MECP2 (Rett-Syndrome, n=2), COL4A2, JAK2, KCNQ2, CACNA1E, ATP1A2, Gli3. 9/63 Patient*innen sind nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 27 Monaten (4-62 Monate) nicht anfallsfrei. Von diesen hatten 6/9 Patienten einen auffälligen genetischen Befund.

Zusammenfassung: Wir empfehlen bei Kindern und Jugendliche eine genetische Diagnostik vor einem epilepsiechirurgischen Eingriff. Die Befunde führen in unserem Programm nicht zu globalen einer Änderung der Operationsindikation, sondern unterstützen die Beratung der Familien im Hinblick auf die Chance auf Anfallsfreiheit durch eine Operation und die Möglichkeit einer vollständigen Abdosierung der anfallssupprimierenden Medikation postoperativ.

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