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Benign Convulsions with Mild Gastroenteritis (CwG) ein seltenes infantiles Epilepsiesyndrom mit guter Prognose – ein Fallbericht

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ePoster 02

Posterthemen

Mitwirkende

Claudio Finetti (Essen / DE), Magnus Melin (Essen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung

Eine akute Gastroenteriis mit Dehydratation oder Exsikkose ist ein häufiger Aufnahmegrund bei Säuglingen und Kinder zur stationären Therapie ins Krankenhaus. Das diese Säuglinge und Kinder im Rahmen der akuten Gastroentritis Krampfanfälle habe, ist eher selten und meist dann der Fall, wenn aufgrund des Volumenmangels es zu einer Elektrolytverschiebung v.a. des Natriums oder zu einer Hypoglykämie kommt. Ohne die Veränderungen sind Krampfanfälle im Rahmen einer milden Gastroenteritis jedoch eine Rarität.

Kasuistik

Wir berichten über ein 2 ¾ Jahre altes Kleinkind, welches im Rahmen einer Gastroenteritis ohne Elektrolyt- oder Glukoseentgleisung und ohne Fieber clusterartig fokale Krampfanfälle entwickelte. Ein primär fokaler und sekundär generalisierter Anfall musste aufgrund der Länge mit Lorazepam unterbrochen werden. Die anderen Anfälle waren selbstlimitierend. Das cMRT zeige eine Arachnoidalzyste in loco typico. Das EEG einen Fokus links centro-temporal. Ein Erreger für die Gastroenteritis konnte nicht gefunden werden. Die Anfälle sistierten nach der Einstellung auf Levetiracetam, welches für 6 Monaten als Dauertherapie gegeben wurde. Nach Absetzten kam es zu keinen weiteren Anfällen. Die Entwicklung ist sehr gut.

Ergebnisse

Benigne infantile Krampfanfälle im Zusammenhang mit einer milden Gastroenteritis ist ein seltenes Epilepsiesyndrom, das durch benigne afebrile Krampfanfälle bei zuvor gesunden Säuglingen und Kindern (Altersbereich 1 Monat bis 6 Jahre) mit einer milden akuten Gastroenteritis ohne eine Infektion des zentralen Nervensystems, schwere Dehydrierung oder Elektrolytstörungen gekennzeichnet ist. In den meisten Fällen sind die Anfälle tonisch-klonisch mit fokalem Ursprung im EEG, treten zwischen dem 1. und 6. Tag nach Beginn der akuten Gastroenteritis auf, hören innerhalb von 24 Stunden auf und persistieren nicht nach der Erkrankung

Schlussfolgerungen

Bei akut aufgetretenen Krampfanfälle im Rahmen einer Gastroenteritis ohne Veränderungen im Glucose- und Elektrolythaushalt sollte immer auch an das seltene infantile Epilepsiesyndrom der Benign Convulsions with Mild Gastroenteritis (CwG) gedacht werden und – soweit klinisch vertretbar – auf eine antikonvulsive Dauertherapie verzichtet werden.

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