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  • eP 006

Strukturelle und funktionelle Netzwerkmodelle bei kognitiven Anfällen

Posterthemen

ePoster 01

Mitwirkende

Kathrin Machetanz (Tübingen / DE), Eliane Weinbrenner (Tübingen / DE), Thomas V. Wuttke (Tübingen / DE), Silke Ethofer (Tübingen / DE), Marcos Tatagiba (Tübingen / DE), Jürgen Honegger (Tübingen / DE), Georgios Naros (Tübingen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Fokale kognitive Anfälle zeigen häufig variable Manifestationen mit Déjà-vu Erlebnissen, Halluzinationen oder expressiver Dysphasie. Die entsprechenden Anfallszonen (SOZ) können häufig mit Hilfe der Stereoelektroenzephalographie (SEEG) verschiedenen Hirnregionen zugeordnet werden. Normative Konnektome aus strukturellen und funktionellen MRT-Daten können ferner, verschieden SOZ mit gemeinsamen funktionellen Netzwerken in Verbindung bringen.

Ziele: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Netzwerke interagierender Hirnregionen bei kognitiven Anfällen durch SEEG-basierte Konnektomik zu entschlüsseln.

Materialien & Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden strukturelle und funktionelle Netzwerke aus SEEG-Aufzeichnungen von 25 Epilepsiepatienten extrahiert. Nach der räumlichen Normalisierung der postoperativen MRT-Bildgebungen und der Abgrenzung der SEEG-Elektroden wurden mit der Lead-DBS Software konnektombasierte Analysen von Netzwerken durchgeführt. Die Netzwerkcharakteristika von Patienten mit und ohne kognitive Anfälle wurden verglichen.

Ergebnisse: Funktionelle und strukturelle Netzwerke wurden bei 25 Patienten und >650 SEEG-Kontakten extrahiert. Konnektom-basierte Analysen wiesen auf die Beteiligung von fronto-operulären, pallido-thalamischen, insulären und superioren temporalen Regionen an kognitiven Anfällen hin, d. h. Regionen, die weithin als Teile zentraler neurokognitiver Netzwerke bekannt sind (z. B. default mode network, salience network, perisylvian network).

Zusammenfassung: Kognitive Anfälle haben ihren Ursprung zwar in verschiedenen Hirnarealen, sind aber mit spezifischen neurokognitiven Netzwerken verbunden. Die SEEG-basierte Konnektomik kann dazu beitragen, diese Netzwerke in komplexen Anfallssemiologien zu verschlüsseln und somit neue läsions- und stimulationsbasierte Behandlungsoptionen bei Epilepsie zu entwickeln.

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