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Erfolgreiche Therapie von Dravet-Syndrom Patienten*innen mit Cenobamat

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Erfolgreiche Therapie von Dravet-Syndrom Patienten*innen mit Cenobamat

Topic

  • Antiepileptika

Authors

Konstantin L. Makridis (Berlin / DE), Anna-Lena Friedo (Bernau / DE), Christoph Kellinghaus (Osnabrück / DE), Florian-Phillip Losch (Berlin / DE), Bettina Schmitz (Berlin / DE), Sonja Faber (Ottawa / CA), Christian Bosselmann (Tübingen / DE), Angela M. Kaindl (Berlin / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Das Dravet Syndrom (DS) ist eine seltene therapieschwere epileptische Enzephalopathie und wird in über 85% aller Patient*innen durch de novo Varianten im SCN1A-Gen verursacht, welches für die α Untereinheit des spannungsabhängigen Natriumkanal Nav1.1 kodiert. Basierend auf der Inhibitionshypothese führen Loss-of-function (LoF) SCN1A-Gen-Varianten zu einem Funktionsverlust der Nav1.1 Natriumkanäle in den Interneuronen und damit zu einem Verlust des hemmenden GABAergen-Tonus. Cenobamat (CNB) ist in Deutschland als anfallssupprimierendes Medikament (ASM) für die Therapie von Epilepsien mit fokal beginnenden Anfällen im Erwachsenenalter zugelassen. CNB wird ein dualer Wirkmechanismus zugeschrieben. Zum einen fungiert es als positiver allosterischer Modulator an GABAA-Rezeptoren, zum anderen blockiert es persistierende Natriumströme. Aufgrund seiner Eigenschaften als Natriumkanalblocker ist die Anwendung von CNB in DS-Patient*innen kontraindiziert und sollte bei Einnahme theoretisch zu einer Steigerung der Anfallsfrequenz führen.

Methoden: In einer multizentrischen Studie analysierten wir retrospektiv die Wirkung einer Zusatztherapie mit CNB bei Patienten mit DS.

Ergebnisse: Wir konnten vier adulte DS-Patient*innen identifizieren welche unter CNB-Therapie eine signifikante Anfallsreduktion von mehr als 80% zeigten, mit einer medianen Beobachtungsperiode von 428,5 Tagen. CNB war das erste ASM mit welchem bei diesen Patient*innen eine signifikante und anhaltende Anfallsreduktion erreicht wurde. Zudem konnten weitere ASM im Verlauf reduziert oder sogar beendet werden. Es traten keine schweren Nebenwirkungen auf, und alle Patient*innen nehmen CNB weiter ein.

Signifikanz: Es ist unklar, warum CNB trotz des angenommen Wirkmechanismus in DS-Patient*innen wirksam ist. CNB könnte somit also ein neues effektives ASM sein, welches in der Behandlung von DS-Patient*innen mit therapierefraktärer Epilepsie und unzureichender Anfallskontrolle in Erwägung gezogen werden kann. Es ist jedoch unklar, ob alle Patienten mit DS davon profitieren. Hierzu erfolgen aktuell weitere Untersuchungen und funktionelle Experimente.

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