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  • eP 035

Amplitudenintegriertes EEG (AEEG) und konventionelles EEG bei akuten symptomatischen Anfällen bei Neugeborenen

Presented in

ePoster 04

Poster topics

Authors

Oleksandr Shevchenko (Altötting / DE), Enikö Kiraly (Altötting / DE), Stefan Vlaho (Altötting / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund. Neonatale Anfälle sind in den meisten Fällen das erste Symptom einer neurologischen Störung im Rahmen der "akuten symptomatischen Anfälle" (hypoxisch-ischämische Enzephalopathie, Hirninfarkt, Blutung, Infektion usw.). Die rechtzeitige Erkennung von Anfällen beeinflusst die Therapie und Prognose einschließlich des entwicklungsneurologischen Verlaufes.

Methoden.

Wir berichten über den Fall eines Neugeborenen, der in unserem Zentrum untersucht und behandelt wurde. Gestationsalter (Wochen +Tage): 40 + 6. Geburtsgewicht 4000 G. Länge: 51 cm. Kopfumfang: 36 cm. Neugeboreneninfektion. Klinisch nach der Geburt repetitive Zuckungen von rechten Extremitäten. Die Überwachung erfolgte zusätzlich zu den Vitalparametern des Kindes mittels amplitudenintegriertem EEG (AEEG). Das amplitudenintegrierte EEG wurde mit der 2-Kanalableitung (C3-P3 und C4-P4) mit dem Olympic Brainz Monitor abgeleitet. In der Dynamik wurden die Analyse und Interpretation von AEEG, EEG-Veränderungen mit EEG-Amplitudenmapping, EEG-Frequenzmapping und MRT durchgeführt. Die EEG-Ableitung erfolgte mit reduzierter Elektrodenzahl mit Silber-Chlorid-Elektroden im Rahmen des 10-20-Elektrodensystems und in Übereinstimmung mit der ACNS Guideline: "The American Clinical Neurophysiology Society"s Guideline on Continuous Electroencephalography Monitoring in Neonates" (10). Bipolare Längsreihe. Elektrodenplatzierung: FP1, FP2 (frontopolare Elektroden, links und rechts), C3, C4 (zentrale Elektroden, links und rechts), T3, T4 (temporale Elektroden, links und rechts), O1, O2 (okzipitale Elektroden, links und rechts), Cz (Vertexelektrode). Verstärkung 7-10 µV. Zeitkonstante (Hochpass-Filter): 0,3 S (0,5 Hz). Tiefpass-Filter: 70 Hz (EEG-System Micromed).

Ergebnisse.

Im aEEG zeigte sich das pathologische aEEG-Muster mit repetitiven Krampfanfällen linksseitig mit einer Ausbreitung auf die rechte Gehirnhälfte. Vor allem wurde ein plötzlicher Anstieg des Unterrandes und zum Teil auch des Oberrandes mit Spikes registriert, ausgelöst durch die erhöhte Amplitude im EEG. Postiktal zeigte sich eine Verbreitung des aEEG zu einem diskontinuierlichen Muster, aus einem vor dem Krampfanfall bestehenden kontinuierlichen Muster. Es wurde eine antikonvulsive Behandlung empfohlen (Luminal 7,5mg 2xtgl). Für die endgültige Überprüfung und Diagnosestellung wurden konventionelles EEG und MRT durchgeführt. MRT: Infarkt der A. cerebri anterior links.

Schlussfolgerungen.

Im vorgestellten Fall beschrieben wir ein Kind mit akuten symptomatischen neonatalen Anfällen und einem Infarkt der Arteria cerebri anterior links. Das aEEG mithilfe der 2-Kanalableitung (C3-P3 und C4-P4) ermöglicht ein kontinuierliches Monitoring der elektrozerebralen Aktivität bei Risikoneugeborenen und ist ein früher Marker und eine effektive Screening-Methode der neonatalen Anfällen. Es spielt eine entscheidende Rolle für die rechtzeitige Diagnose, Behandlung und Prognose von Anfällen bei Neugeborenen.

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