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  • eP 127

Differenzielle Effekte des GluN2B-Inhibitors Ro 25-6981 auf die synaptische Übertragung und Potenzierung in der CA3-Region in einem Modell der Anti-NMDAR-Enzephalitis

Presented in

ePoster 12

Poster topics

Authors

Maraike Küpper (Rostock / DE), Katrin Porath (Rostock / DE), Tina Sellmann (Rostock / DE), Chirstian G. Bien (Bielefeld / DE), Rüdiger Köhling (Rostock / DE), Timo Kirschstein (Rostock / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)
Einleitung: An den Synapsen zwischen Assoziations- und Kommissuralfasern und den CA3-Pyramidenzellen im Hippokampus (kurz: Assoziationsfasersynapse) ist Langzeitpotenzierung (LTP) in der Regel N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor (NMDAR)-abhängig. In früheren Studien konnte gezeigt werden, dass in einem Tiermodell der NMDAR-Enzephalitis diese Form der synaptischen Plastizität tatsächlich reduziert war. Auf der anderen Seite wurde in dieser Region aber eine vermehrte Epileptogenität gefunden. NMDAR vom GluN2B-Subtyp (auch Grin2B genannt) sind typischerweise nicht nur subsynaptisch, sondern auch extrasynaptisch lokalisiert, letztere werden vor allem bei hochfrequenter Erregung durch Glutamat-Überlauf aktiviert. Ziele: Wir fragten uns, welche Rolle NMDAR vom GluN2B-Subtyp bei der Anti-NMDAR-Enzephalitis spielen und haben dafür den spezifischen GluN2B-Blocker Ro 25-6981 eingesetzt. Materialien & Methoden: Wir führten eine bilaterale stereotaktische Injektion von Patientenliquor in den Hippokampus von Ratten durch, um postoperativ (1-7 Tage) Hirnschnitte zu präparieren und die Effekte des Liquors mit oder ohne NMDAR-Antikörper auf erregende postsynaptische Potenziale (EPSP) an der Assoziationsfasersynapse zu testen. Ergebnisse: Schnitte von Anti-NMDAR-behandelten Tieren zeigten im Vergleich zu Kontrollen erhöhte EPSP-Amplituden bei gleichzeitig vermindertem Doppelpulsverhältnis (2. EPSP zu 1. EPSP bei einem Intervall von 40 ms). Der GluN2B-Inhibitor ahmte diese Effekte im Kontrollgewebe nach, hatte aber keinen Effekt im Anti-NMDAR-Gewebe. Eine Hochfrequenzstimulation zur Induktion von LTP führte im Anti-NMDAR-Gewebe zu einer signifikant geringeren Potenzierung als im Kontrollgewebe, evozierte aber epileptiforme Nachpotenziale. Beide Effekte im Anti-NMDAR-Gewebe konnten durch Zugabe des GluN2B-Inhibitors in die Badlösung verhindert werden. Zusammenfassung: Diese Ergebnisse deuten an, dass die erhöhte basale Transmission im Anti-NMDAR-Gewebe durch eine Antikörper-vermittelte Blockade präsynaptischer GluN2B-Rezeptoren zustande kam. Diese präsynaptischen Rezeptoren unterschieden sich offenbar von den extrasynaptisch lokalisierten postsynaptischen Rezeptoren, da hier eine eine pharmakologische Blockade die Antikörper-vermittelte Hemmung der Potenzierung aufheben konnte. Durch eine gezielte Adressierung letztgenannter NMDAR könnte eine neue Strategie zur symptomatischen Therapie der NMDAR-Enzephalitis entstehen.

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