Dr. med. Anne-Katrin Güttsches (Bochum / DE), Dr. med. Robert Rehmann (Bochum / DE), Anja Schreiner (Bochum / DE), Marlena Rohm (Bochum / DE), Dr. med. Johannes Forsting (Bochum / DE), Dr. jur. Martijn Froeling (Utrecht / NL), Prof. Dr. Martin Tegenthoff (Bochum / DE), Prof. Dr. Matthias Vorgerd (Bochum / DE), Dr. rer. nat Lara Schlaffke (Bochum / DE)
Abstract-Text (inkl. Referenzen)
Fragestellung: Die Muskelbiopsie ist einer der Goldstandards in der Diagnostik der Myopathien, und dient der Erkennung typischer Veränderungen wie Zellinfiltraten, lipomatöser Degeneration oder Strukturdefekten. In den letzten Jahren wurden quantitative MRT-Verfahren (qMRT) entwickelt, um Gewebsparameter zu quantifizieren, und so eine nicht-invasive diagnostische Maßnahme bereitzustellen. Ziel der Studie war die Validierung von qMRT-Parametern an Skelettmuskelbiopsien.
Methoden: Zehn Patienten, die eine diagnostische Muskelbiopsie erhielten, wurden mittels qMRT (Philips3TAchieva, 16CHTorso XLCoil) untersucht und die fat fraction, water T2-time und Diffusionsparameter bestimmt. In allen Muskelbiopsien wurden der Fettanteil, degenerative und inflammatorische Parameter sowie die Anzahl der Typ1- und Typ2- Fasern bestimmt und diese anschließend mit den qMRT-Daten korreliert.
Ergebnisse: Der Anteil von Fettgewebe in der Muskelbiopsie korrelierte signifikant mit dem Anteil von Fettgewebe im qMRT. Die water T2-time, ein Parameter für Gewebsödeme, korrelierte mit der Schwere der vakuolären Veränderungen und Anzahl der Makrophagen im Muskelgewebe.
Schlussfolgerungen: In dieser proof-of-principle-study wurden qMRT-Methoden mit charakteristischen Veränderungen in Muskelbiopsien korreliert. Sie liefert die Basis für die weitere Entwicklung von qMRT im follow-up von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen, insbesondere im Kontext neuer Behandlungsstrategien.