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  • P 35

Validierung des Single Breath Count Tests zur Abschätzung der inspiratorischen Atemmuskelkraft bei gesunden Proband*innen und Personen mit neuromuskulären Erkrankungen

Presented in

Ebene 5 Foyer: Diagnostische Verfahren

Poster topics

Authors

Eike Klein (Münster / DE; Steinfurt / DE), Dr. med. Bianca Dräger (Münster / DE; Steinfurt / DE), PD Dr. med. Matthias Boentert (Münster / DE; Steinfurt / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen)

Einleitung: Ziel der Studie war es, den Single Breath Count Test (SBCT) zur Abschätzung der inspiratorischen Atemmuskelkraft bei Gesunden und bei Patient*innen mit neuromuskulären Erkrankungen (NME) zu validieren. Methoden: Bei 100 Personen pro Gruppe erfolgte ein hoch standardisierter SBCT; ferner wurden forcierte Vitalkapazität (FVC) und maximaler inspiratorischer Mundverschlussdruck (MIP) gemessen. Mittels Receiver-Operating-Characteristics-Kurven wurden SBCT-Grenzwerte zur Vorhersage einer Lungenrestriktion (FVC < 80%), einer inspiratorischen Atemmuskelschwäche (MIP < 60 cmH2O) und der Indikation für eine nicht-invasive Beatmung (NIV) definiert (etablierte NIV oder nächtliche Hyperkapnie > 50 mmHg). Ergebnisse: Der SBCT war bei Gesunden signifikant mit der FVC korreliert (r= 0,47), bei Patient*innen mit NME zusätzlich mit dem MIP (r= 0,65). Der SBCT erklärte bei den Patient*innen 44,5% der Varianz der FVC. Der prädiktive SBCT-Wert für die inspiratorische Atemmuskelschwäche betrug < 27 (Sensitivität 0,61; Spezifität 0,86), für die NIV-Indikation < 39 (0,92; 0,46) und die restriktive Ventilationsstörung 41 (0,89; 0,62). Schlussfolgerungen: Der SBCT ist hinreichend valide und ermöglicht die Beurteilung der inspiratorischen Atemmuskelkraft, wenn keine Spiro- oder Manometrie erfolgen kann. Bei Patient*innen mit NME eignet er sich zur orientierenden Prädiktion von Zwerchfellschwäche und NIV-Indikation.

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