96. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie

Vorsitz

Prof. Dr. med.

NUR Wissenschaftliches Programm / ONLY Scientific Programme

Einfluss von Hörverlust auf die Lebensqualität und Kognition

Prof.

Vortrag auf Einladung

Psychosomatisches Denken - Was ist nicht Psychosomatik?

Partizipation - der Patient als aktiv Handelnder für die Gesundheit

Prof. Dr.

Dissoziative Hörstörungen – ein Kolibri unter den Innenohrerkrankungen

Sonstiges

PSY/P/E-SON

Einleitung: Dissoziative Störungen sind seltene psychiatrische Erkrankungen, die bei etwa 1% der Bevölkerung auftreten und aufgrund ihrer verschiedenen Facetten häufig fehlgedeutet werden. Die Erstmanifestation tritt meist vor dem 30. Lebensjahr auf. Das weibliche Geschlecht ist häufiger betroffen. Es handelt sich hierbei um eine innerpsychische Belastungsverarbeitung eines traumatischen Ereignisses, welches meist nicht eindeutig zu benennen ist. Dissoziative Störungen können sich u.a. in Krampfanfällen, Mutismus oder sehr selten in Hörstörungen äußern.Methoden: Wir möchten von mehreren Fällen berichten, bei denen sich PatientInnen mit einer Hörstörung und/oder Schwindel in unserer Klinik vorstellten. Es erfolgten die gängigen subjektiven Hörtests (Tonaudiometrie, Sprachaudiometrie etc.) und schließlich objektive Hörtestungen mittels OAEs/BERA.Ergebnisse: In der subjektiven Tonaudiometrie zeigte sich bei allen PatientInnen eine ausgeprägte Hörstörung. Erst in der objektiven Diagnostik konnte eine Diskrepanz zwischen der subjektiven Hörschwelle und der objektiven Hörleistung ausgemacht werden. Teilweise lagen zwischen der Erstvorstellung und der Diagnose einer dissoziativen Hörstörung mehrere Wochen. Auch zeigten einige PatientInnen Symptome außerhalb des HNO-Bereiches, sodass KollegInnen weiterer Fachabteilungen hinzugezogen werden mussten. Unter konventioneller Therapie (Prednisolon) besserten sich die Symptome der Betroffenen meist nur intermittierend.Diskussion: Dissoziative Hörstörungen sind eine seltene Differenzialdiagnose, die nicht immer leicht von einer organischen Ursache einer Hörstörung zu unterscheiden sind. Eine objektive Diagnostik sollte vor geplanten Interventionen stattfinden. Die Therapie sollte mit psychiatrischer Unterstützung erfolgen.Nein

Psychosomatik / Palliativmedizin / Ethik in der Medizin

PSY/P/E

Freier Vortrag

Dr. med.

Tinnitusprävalenz und korrelierende klinisch-demografische Faktoren in der HCHS-Kohorte

Tinnitus

OTO-TIN

Introduction: The prevalence of tinnitus and associations between clinical and demographic evaluated. Especially with regard to the socioeconomic factors and gender, the results in the cited literature are divergent. With the help of the Hamburg City Health Study (HCHS) cohort we would like to contribute to the extended data situation due to the high number of participants and discuss the possible associated factors in a Western European country.Methods: In the HCHS cohort 2.765 of 14.355 participants (45-74 years) indicated suffering from tinnitus. For the control group, we matched 2.765 participants without tinnitus. Chi-squared tests, Spearman's rank correlation and point-biserial correlation was used to identify the dependence of prevalence of tinnitus of clinical and demographic factors.Results: Tinnitus prevalence in this large cohort is 19,3%. In our cohort tinnitus was significantly associated with older age, male sex, night-shift work, lower net income, sleep apnea, migraine and higher daily noise exposure. Furthermore middle and inner ear surgery, hearing loss, hearing aids, shingles and medications (e.g. like acetylsalicylic acid and antidepressants) are significantly associated with tinnitus. In the tinnitus group there were significantly less academics and participants with diabetes mellitus. Other factors like relationship status, Parkinson or multiple sclerosis showed no association with tinnitus.Discussion: In this large cohort analysis tinnitus is significantly associated with several factors like male sex, night-shift work, sleep apnea, unemployment and medication (like acetylsalicylic acid and antidepressants).Nein

Otologie / Neurootologie / Audiologie

Tinnitusbelastung und depressive Symptome bei CI Patienten

Cochleaimplantat

OTO-CI

EinleitungIn einer DFG geförderten prospektiven Kohortenstudie sind auch die depressiven Symptome (DS) und die Tinnitusbelastung (TB) bei Erwachsenen mit unilateraler (SSD) und bilateraler (BL) Hörminderung vor und ein Jahr nach einem Cochlea-Implantat (CI) erfasst worden. Die BL Gruppe trägt kontralateral ein Hörgerät.MethodenMittels Befragung des Patienten wurden präoperativ 1. Messzeitpunkt (MZ) (N=73) und 12 Monate postoperativ 2. Messzeitpunkt (N=47) die DS mit dem BDI II (Beck Depression-Inventar) und die TB auf einer Skala von 1 (kaum, gar nicht) bis 5 (extrem) erhoben. In dieser Auswertung werden nur Daten von Patienten mit beiden MZ (N=47; SSD n=15, BL n=32) betrachtet. Statistische Auswertung: nicht-parametrische Tests und Korrelationsanalysen mit SPSS 29.0.1.0.ErgebnisseIn der Gesamtgruppe weisen die Ergebnisse der DS (p=0,003) und die der TB (p=0,030) 1 Jahr nach CI eine signifikante Verbesserung auf. Die SSD Gruppe (MZ1: MW=11,7a, MW=3,3b; MZ2: MW=6,1a, MW=2,5b) gibt zu beiden MZ höhere depressive Symptomea und auch eine höhere Belastung durch den Tinnitusb an als die BL Gruppe (MZ1: MW=9,4a, MW=2,6b; MZ2: MW=5,8a, MW=2,3b). Insgesamt lässt sich ein Zusammenhang der TB und der DS zu MZ1 (r=0,357*, p=0,015) und MZ2 (r=0,402**, p=0,007) nachweisen. Ebenso korrelieren a,b in der SSD Gruppe zum MZ2 (r=0,608*, p=0,016) deutlich.DiskussionEs bestätigt sich die Hypothese, dass ein Zusammenhang zwischen der DS und der TB besteht und die Belastung durch ein CI deutlich minimiert werden kann. Besonders für die einseitig ertaubten Patienten stellt das CI einen deutlichen Mehrwert dar. Durch die Stimulation des Hörnervens konnte die TB minimiert und die eventuell kohärente DS die mit der TB und/oder sozialen Isolation einhergeht, verringert werden.Nein

Dipl. Ing.

Korrelation zwischen Tinnitus, Persönlichkeitsmerkmalen und Depressionsneigung vor und nach Cochlea-Implantation

Einleitung Nach Cochlea-Implantation ist eine Verbesserung der hörbezogenen Lebensqualität sowie des Tinnitus in Studien mehrfach gezeigt worden. Wir haben uns die Frage gestellt, ob die Persönlichkeitsmerkmale und die Depressionsneigung sich vor und nach Cochlea-Implantation verändern und wenn ja, ob diese Änderungen mit der des Tinnitus korrelieren. Material/Methode Fünfundzwanzig Patienten, die an der HNO-Universitätsklinik Bochum mit einem Cochlea- Implantat versorgt wurden, nahmen an der Studie teil. Es wurden PROMS vor und nach Operation verwendet um den Tinnitus in den verschiedenen Schweregraden, die Depressionsneigung (Angst, Leidensdruck, Depression, Somatisierung) sowie die Persönlichkeitsmerkmale ("Big Five") zu erfassen. Ergebnisse Tinnitus wurde von 18 CI-Trägern nicht oder nur leicht wahrgenommen und verbesserte sich bei 10 Personen um mindestens einen Schweregrad. Die Verbesserung des Tinnitus über alle Patienten war statistisch signifikant (p = 0,014). Nur in einem Fall (4%) trat der Tinnitus postoperativ verstärkt auf. Die Angst nahm postoperativ um 2,7 Punkte (p = 0,0025), der Leidensdruck um 4,9 Punkte (p = 0,0029) statistisch signifikant ab, während Depression und Somatisierung keine statistisch signifikante Änderung zeigten. Die fünf Persönlichkeitsmerkmale blieben statistisch unverändert. Es konnte keine Korrelation zwischen Tinnitus und Angst oder Tinnitus und Depression festgestellt werden, es fand sich jedoch präoperativ eine schwache Korrelation (τ = 0,31; p = 0,046) zwischen Tinnitus und Somatisierung. Diskussion Depressionsneigung, Somatisierung und Persönlichkeitsmerkmale blieben nach CI-Versorgung stabil. Tinnitus, Leidensdruck und Angst verbesserten sich teilweise deutlich und statistisch signifikant.Nein

Session 57
Psychosomatik in der HNO

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Vorsitz

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Session 57Psychosomatik in der HNO

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