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Hörerhalt in Abhängigkeit vom Insertionswinkel – Wie gut gelingt eine Insertion bis in akustisch zu erhaltende Frequenzbereiche?

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Saal D

Topics

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Cochleaimplantat

Abstract

Einleitung: Ziel gehörerhaltender Cochlea-Implantation ist es, cochleäre Struktur zu schonen. Präoperative Planungswerkzeuge wie Otoplan (Cascination, Bern, Schweiz) sollen durch Vermessung der Cochlea die optimale Elektrodenauswahl unterstützen. Diese Studie untersucht den Hörerhalt bei Patienten, deren Elektrodenauswahl mit Otoplan erfolgte.

Material und Methode: Es wurden Daten von 83 erstimplantierten Ohren analysiert, von denen 29 Patienten die Einschlusskriterien erfüllten: Restgehör ≤85 dB für gemittelte Frequenzen bis 1 kHz, Otoplan-Messung vorhanden. Die prä- und postoperativen tonaudiometrischen Werte für 125, 250, 500 und 1000 Hz wurden erfasst und Gruppen mit und ohne Hörerhalt eingeteilt. Zwischen diesen wurden die Länge des Ductus cochlearis (CDL), die Elektrodenlänge und die Insertionswerte (apikalster Elektrodenkontakt) verglichen.

Ergebnisse: Zehn der 29 Patienten erlitten postoperativ einen vollständigen Hörverlust, bei 19 wurde Restgehör erhalten. Es lagen keine signifikanten Gruppenunterschiede bezüglich CDL oder Elektrodenlänge vor, aber es wurde ein signifikanter Unterschied in Bezug auf den Insertionswinkel festgestellt. Eine Insertion bis in akustisch nutzbare Frequenzbereiche resultierte nicht zwangsläufig in komplettem Hörverlust.

Diskussion: Der Hörerhalt war unabhängig von Elektrodenlänge und CDL, was auf eine Verbesserung der präoperativen Planung durch die Cochlea-Vermessung hinweist. Der Insertionswinkel spielte eine wichtige Rolle für das Risiko des Hörverlustes. In Zukunft könnten neue Operationstechniken, wie z. B. die robotergestützte Implantation, den Hörerhalt sogar weiter verbessern. Weitere Studien sollten größere Patientenkohorten einschließen, um den Winkel zu bestimmen, ab dem das Hörverlustrisiko signifikant ansteigt.

Nein.