Irina Adler (Greifswald), Michael Kirsch (Greifswald), Tina Brzoska (Greifswald), Benjamin Fenske (Greifswald), Chia-Jung Busch (Greifswald), Friedrich Ihler (Greifswald)
Einleitung:
Auch nach ausgedehnter chirurgischer Sanierung eines Cholesteatoms ist lebenslang ein Rezidiv möglich. Besonders komplex ist die Nachsorge, wenn der Gehörgang nach einer subtotalen Petrosektomie verschlossen wurde. Hier kann die MRT mit non-echo-planar Diffusionssequenz (non-EPI DW MRT) wegweisend sein.
Material und Methoden:
Ein 68-jähriger Patient stellte sich mit persistierenden unspezifischen Cephalgien und einer umfangreichen otochirurgischen Vorgeschichte des rechten Ohres vor. Es erfolgten 1968 eine Radikalhöhlenanlage und 2016 die Sanierung eines Cholesteatom-Rezidivs mit subtotaler Petrosektomie, Duraplastik am Tegmen mastoideum, Gehörgangs- und Tubenverschluss sowie Obliteration mit Bauchfett. Zu diesem Zeitpunkt bestand auch eine Fazialisparese, die sich später weitgehend zurückbildete. Es folgten 2018 und 2021 operative Explorationen jeweils ohne erneuten Cholesteatomnachweis. Nun zeigte die CT ein obliteriertes Mastoid mit weichteiltypischen Dichtewerten. In der non-EPI DW MRT fand sich ein Cholesteatom-suspektes Areal an der Otobasis.
Ergebnisse:
Eine gezielte operative Exploration bestätigte ein Rezidiv, welches sich nach medial bis zum Tubenostium ausgebreitet hatte und langstreckig an der rekonstruierten Dura adhärent war. Die Cephalgien gingen nach erfolgreicher Sanierung zurück.
Diskussion:
Bei unerkanntem Cholesteatom-Rezidiv mit potentiell intrakranieller Ausdehnung drohen schwerwiegende Komplikationen. Obliterierte Ohren sind klinisch nur sehr eingeschränkt beurteilbar. Dieser Fall unterstreicht das Potential der non-EPI DW MRT bei Rezidivverdacht in komplexen Situationen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Korrelation von Bildgebungsmodalitäten, ohrchirurgischer Vorgeschichte und otologischem Befund ist entscheidend.
Nein
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