Einfluss der Feinstruktur auf das Pitch Matching bei einseitig ertaubten CI-Tragenden

CI-Tragende haben aufgrund der elektrischen Stimulation des Hörnervs eine veränderte Frequenzwahrnehmung gegenüber der akustischen Stimulation. Einfluss auf die Wahrnehmung hat dabei die gewählte Kodierstrategie. MED-EL verwendet eine Kodierstrategie, die auf der Feinstruktur (FS) basiert, um eine präzise Tonhöhenwahrnehmung zu ermöglichen.¹ Diese Arbeit untersucht den Einfluss der FS auf die Wahrnehmung der Tonhöhe bei einseitig ertaubten CI-Tragenden.

Die Frequenzwahrnehmung wurde an der apikalsten Elektrode bei einseitig CI-Tragenden mit unterschiedlichen Trageeinstellungen durch ein Pitch Matching untersucht. Die Versuchspersonen (VP) waren 14 einseitig ertaubte CI-Tragende mit Implantaten von MED-EL. Den VP wurde gleichzeitig ein elektrischer Stimulus auf dem CI und ein akustischer Stimulus auf dem Gegenohr präsentiert. Der akustische Stimulus sollte mithilfe eines Drehreglers angepasst werden, bis die beiden Stimuli übereinstimmten. Die Messung wurde fünfmal mit der persönlichen Alltags-MAP (aktivierte FS-Kanäle) und fünfmal mit einer angepassten Standard-MAP (deaktivierte FS-Kanäle) durchgeführt.

Die VP erreichten mit der Alltags-MAP (Median 106,5 Hz) signifikant tiefere Matchingfrequenzen als mit der Standard-MAP (Median 215,5 Hz).

Frühere Messungen zeigten bei gleichem Versuchsaufbau ohne Überprüfung der FS-Einstellungen keine Unterschiede zwischen den MAP². Daher deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass die FS einen Einfluss auf die Wahrnehmung hat und ein umfassenderes Klangerlebnis ermöglicht.

¹Hochmair, I., et al. (2006) MED-EL Cochlear implants: state of the art and a glimpse into the future. Trends in amplification, 10(4), 201–219

²Wilken, N. (2022) Einfluss der Insertionstiefe auf die Frequenzwahrnehmung von CI-Tragenden (unv. BA), Jade Hochschule

Nein