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CI bei Restgehör im Alter – Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Cochlea-Implantat?

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Harmonie

Topics

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Cochleaimplantat

Abstract

Einleitung: In dieser Studie wird der Status der Hörgeräteanpassung bei Senioren ab 70 Jahren mit den Ergebnissen verglichen, die 12 Monate oder später nach der CI-Operation erzielt wurden.

Material & Methode: N = 135 CI-Patienten (73 weiblich, 11 bilateral, 146 Ohren, 76 MED-EL, Innsbruck, 70 Cochlear, Macquarie), Mindestalter 70 Jahre. Implantation Januar 2016 - Juli 2023. Durchschnittsalter 78 Jahre (70- 89). Variablen: Hörverlust prä-OP (PTA4, PTALOW), Freiburger Einsilbertests (FMS) +/- HG- und CI-Versorgung (12 M post-OP).

Ergebnisse: In etwa 77 % der Fälle wurden trotz optimierter Hörgeräteanpassung präoperativ nicht mehr als 10 % FMS verstanden. Nur 13,2 % der Fälle erreichten mindestens 30 % FMS mit Hörgerät. Im Durchschnitt lag das FMS mit Hörgerät bei 10,9 %. 12 Monate Post-OP/CI-Reha lag das durchschnittliche FMS mit CI bei 58,3 %. Bei 88,7 % der Fälle wurde eine Verbesserung des FMS gegen über der Hörgeräteversorgung um 20 % oder mehr erreicht. Nur eine kleine Anzahl von Fällen (N = 10) erreichte unter 30 % FMS.

Diskussion: Die Daten zeigen, dass hörgeschädigte Senioren mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust immer noch über einen langen Zeitraum nur unzureichend mit Hörgeräten versorgt werden. Die CI-Versorgung erfolgt trotz aller Bemühungen immer noch viel zu spät.

Schlussfolgerung: Senioren, die von einer ausgeprägten Schwerhörigkeit betroffen sind, erhalten derzeit in Deutschland nicht die bestmögliche Versorgung. Eine verpflichtende Vorstellung der Patienten nach Abschluss einer Hörgeräteversorgung beim HNO-Facharzt zur Abnahme der Versorgung bzw. für eine Beratung zur Einleitung der CI-Versorgung ist dringend erforderlich.

Nein