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Einfluss der Tinnitusbelastung auf die hörbezogene Lebensqualität vor und nach Cochlea-Implantation

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Saal D

Topics

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Tinnitus

Abstract

Hintergrund:

Ziel der Cochlea-Implantation ist die Verbesserung des Sprachverstehens bei hochgradiger Schwerhörigkeit und Steigerung der hörbezogenen Lebensqualität. In einer vorausgegangenen Querschnittsstudie hatte sich gezeigt, dass diese signifikant von der individuellen Tinnitusbelastung abhängt. Gegenstand der aktuellen Arbeit war eine longitudinale Erfassung der Häufigkeit und Schwere von Tinnitus vor und nach CI-Versorgung sowie dessen Einfluss auf die subjektive Lebensqualität.

Material und Methoden: Es lagen von 89 erwachsenen CI-Patienten (mittleres Alter 62 Jahre, 41 Männer, 48 Frauen) prä- und postoperative Fragebogendaten zur hörbezogenen Lebensqualität (HHIE, NCIQ) sowie Tinnitusbelastung (Mini-TF) vor. Der audiologische Versorgungserfolg wurde mit der Einsilberverständlichkeit in Ruhe bei 65dB beurteilt, in die statische Analyse einbezogen wurde ebenfalls die mittlere Hörschwelle der Gegenseite, sowie die Dauer und Ätiologie des Hörverlustes.

Ergebnisse:

Im Median wurde eine Einsilberverständlichkeit von 67,5% bei 65dB erreicht. Bei je 37% der Patienten bestand präoperativ kein oder ein kompensierter Tinnitus, in 26% lag ein dekompensiertes Ohrgeräusch vor. Nach der Operation waren 56% der CI-Träger beschwerdefrei, in 31% Fälle bestand ein kompensiertes Ohrgeräusch, nur bei 12% blieb der Tinnitus dekompensiert. Die subjektive hörbezogene Lebensqualität war vom erreichten Sprachverstehen unabhängig, jedoch zeigte sich auch im longitudinalen Verlauf ein Zusammenhang mit dem Tinnitusschweregrad.

Schlussfolgerung

Durch die CI-Versorgung ist in vielen Fällen eine Tinnitusreduktion möglich, die starke Beeinträchtigung von Patienten mit dekompensiertem Leiden bedarf besonderer Aufmerksamkeit.

nein