Audiologische Ergebnisse bei Patienten mit dem aktiven transkutanen Knochenleitungsimplantat Sentio ein Jahr nach Implantation

Einleitung Im Rahmen einer multizentrischen Zulassungsstudie wurde das Implantatssystem Sentio bei 51 Probanden in 6 Zentren in Europa implantiert und der qualitative und quantitative Nutzen untersucht. Das Sentio eignet sich für Patienten mit Schallleitungs- und kombinierter Schwerhörigkeit, sowie für Patienten mit einseitiger Taubheit (SSD). Ziel der Studie ist es, den audiologischen Nutzen des Sentios ein Jahr nach OP zu zeigen. Material/Methoden Während der Studie wurden an der Medizinischen Hochschule Hannover 6 Patienten im Alter von 24 bis 58 Jahren implantiert. Die OPs fanden zwischen Juni und Oktober 2023 statt. Implantiert wurden 5 Patienten mit SSD (Langzeitertaubung) und ein Patient mit kombinierter Schwerhörigkeit. Zur Analyse der audiologischen Ergebnisse wurde die versorgte Hörschwelle gemessen. Daneben wurde zur Messung des Sprachverstehen der Freiburger Einsilbertest und der Oldenburger Satz Test (OLSA) ausgewertet. Zur Messung der Patientenzufriedenheit wurde der Fragebogen SSQ12 verwendet. Alle Messungen wurden präoperativ, unversorgt und postoperativ mit dem Sentio durchgeführt. Ergebnisse Die mittlere Reintonschwelle (PTA4, 0.5-4 kHz) stieg von 58,1 ± 3,9 dB HL unversorgt auf 17,7 ± 4,7 dB HL versorgt. Mit dem Sentio stieg das Einsilberverstehen auf 95,8 ± 6,6%. Beim OLSA in Ruhe war ein Anstieg von 58,0 ± 39,7 % unversorgt auf 99,3 ± 0,8 % versorgt zu verzeichnen. Die Auswertung des SSQ12 zeigt, dass die Patientenzufriedenheit mit dem Sentio von 3,6 ± 2,2 auf 5,3 ± 1,2 gestiegen ist. Diskussion Ein Jahr nach Implantation des Sentio zeigten alle Patienten einen signifikanten audiologischen Benefit verglichen zu der präoperativen Situation. Zudem berichteten die Patienten über eine Verbesserung der Lebensqualität, was sich auch im SSQ12 zeigt.

Nein