• Freier Vortrag

Validierung klinischer Parameter und Behandlungspfade bei Kindern mit Juveniler rezidivierender Parotitis (JRP)

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Saal C

Topics

  • Speicheldrüsen / N. facialis
    • Speicheldrüse

Abstract

Einleitung:
Die Juvenile rezidivierende Parotitis (JRP) ist eine Sialadenitis unklarer Ätiologie. Obwohl es die zweithäufigste Speicheldrüsenerkrankung im Kindesalter ist, gibt es keine standardisierten Diagnostik- und Therapiealgorithmen.

Methoden:
Ziel dieser Datenerhebung ist es, klinisch-demografische-, Diagnostik- und Behandlungsparameter von JRP-Patienten aufzuzeigen. Retrospektiv-monozentrisch (2015-2024) wurden bei 50/224 Kindern mit Sialadenitis eine JRP identifiziert. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv und mittels Welch-T-Test.

Ergebnisse:
Zur Erstvorstellung kamen JRP-Patienten in die Pädiatrie (48%), HNO (46%) und Kinderchirurgie (6%). Es gab keine relevante Jungenwendigkeit (56%). Ohne geschlechtsspezifische Unterschiede waren zudem mittlerer Symptombeginn (4,6 Jahre; p=0.6), diagnostische Latenz (1,9 Jahre; p=0.39) und mittlere Episodenanzahl (6,7; p=0.55). Hauptsymptome stellten Schwellungen der GLP (96%: 60% uni-/40% bilateral), Schmerzen (80%) und Fieber (54%) dar. Klinisch imponierten Dolenz (70%), zervikale LKS (73%) und flockiges Exprimat/Pus (21%/7%). Zur Diagnostik wurden Bildgebung (47x Sono, 3x MRT) bzw. Basis-Labordiagnostik (48%) verwendet. 9 Patienten erhielten eine immunologische Diagnostik. Die Therapie erfolgte stets supportiv (Analgesie/Antipyrese/Sialogoga). Antibiotika kamen bei 64% zum Einsatz, ohne relevanten Einfluss auf Episodenzahl (p=0.89). Nur 1 Patient erhielt eine Sialendoskopie.

Diskussion:
Die JRP ist ein nicht ausreichend bekanntes und wenig erforschtes Krankheitsbild. Daraus resultiert eine relevante diagnostische Latenz. Die optimale Therapie ist bei diesem selbstlimitierenden Krankheitsbild bis dato unklar. Daher ist eine prospektive Datenerhebung zu immunologischen Diagnostik- und Therapieansätzen notwendig.

Nein.