Markus Krohn (Greifswald), Klaas Kiesewetter (Innsbruck, AT), Annika Buchholz (Hannover), Bettina Schlick (Innsbruck, AT), Susan Busch (Hannover), Thomas Lenarz (Hannover), Anke Lesinski-Schiedat (Hannover), Hannes Maier (Hannover), Cornelia Batsoulis (Hannover), Michael Urban (Innsbruck, AT), Steffen Fleßa (Hannover)
Problem: Oftmals spielt bei der Wahl einer Behandlungsalternative auch die Kostenübernahme durch den Kostenträger eine entscheidende Rolle. Während die Kosten für die "Leistung heute" einfach zu ermitteln sind, bleiben zukünftige Kosten häufig unberücksichtigt.
Methodik: Die Analyse untersucht die Lebenszeitkosten für drei Patientengruppen (G1 "ausschließlich VSB"; G2: "gehörverbessernde Operation/en, dann VSB"; G3: "gehörverbessernde Operationen"). Basierend auf medizinischen Daten sowie Erlösdaten wurden die Kosten der Gruppen bestimmt.
Ergebnisse: Es zeigt sich, dass bei einer mittlere Behandlungsdauer von 26,7 (±13,9) Jahren keine signifikanten Mittelwertunterschiede zwischen G1 und G3 resultieren. Jedoch zeigen Behandlungsverläufe mit VSB signifikant geringere Standardabweichungen. Bei langen Versorgungdauern (>35 Jahre) erscheint eine ausschließliche Versorgung mit gehörverbessernden Operationen nicht zielführend. Je erfolgreich versorgtem Lebensjahr liegen die Kosten bei 1.060€ in G1, 1.213€ in G3 und 1.229€ in G2, wobei G2 im Mittel 2,46 [±1,70] gehörverbessernde Operationen vor der VSB-Implantation enthält.
Diskussion: Unter Beachtung des Erstinterventionsalters erscheint ein differenziertes Modell zielführend. Dieses kann mit 1.089€ die Kosten gegenüber G2 um >10% reduzieren. Hier wären bei Behandlungsdauern von <14 Jahren gehörverbessernde Operationen zu präferierten und bei Behandlungsdauern von >35 Jahren die direkte VSB-Implantation. Zwischen 14 und 35 Jahren wäre prioritär eine gehörverbessernde Operation vorzusehen, bei erneuter Interventionsnotwendigkeit würde anhand der Grenze von 14 Jahren neu entschieden (>13 Jahre = VSB). In Summe zeigt es sich aus ökonomischer Sicht, dass "teuer heute" aus Lebenszeitperspektive oft die bessere Alternative ist.
Die Studie wurde teilweise von MED-EL finanziert. Die Autoren bestätigen, dass die Ergebnisse dieser Analyse in keiner Weise durch diese Förderung beeinflusst wurden.
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