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Tularämie als relevante Differentialdiagnose bei Halsschmerzen und Lymphadenitis colli angesichts steigender Inzidenz

Presented in

Seltene Erkrankungen und COVID 19

Poster topics

Infektiologie / Hygiene

Authors

Melanie von Witzleben (Ulm), Thomas Hoffmann (Ulm), Beate Grüner (Ulm), Benjamin J. Hagemann (Ulm), Adrian von Witzleben (Ulm)

Abstract

Einleitung: Die Tularämie ist eine meldepflichtige Zoonose, die in Europa v.a. durch Francisella tularensis ssp. holarctica verursacht wird und eine steigende Inzidenz zeigt (z.B. Deutschland 2014: n=21, 2023: n=89 Fälle). Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, Vektoren wie Zecken, den Verzehr kontaminierter Lebensmittel, oder per Inhalation. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist bisher nicht belegt. Wir präsentieren eine Fallserie von 6 Tularämie-Patienten.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2013–2024 wurden retrospektiv 6 Fälle (4 männlich, 2 weiblich) mit serologisch bestätigter Tularämie aufgearbeitet und deskriptiv analysiert.

Ergebnisse: Das mediane Alter der Patienten lag bei 35,5 Jahren (20–70 Jahre). Bis 2019 trat die Erkrankung alle zwei Jahre in einem Fall auf, während 2024 bereits zwei Fälle registriert wurden. Alle Patienten klagten über Halsschmerzen mit einseitiger abszedierter Tonsillitis oder Lymphadenitis. Spezifische Infektionsquellen fanden sich bei 3 Patienten (Tierkontakt, Ingestion kontaminierten Brunnenwassers, Inhalation kontaminierter Ausscheidungen). Es erfolgten operative Eingriffe zur Abszess-Entlastung oder Probenentnahme. Die Verdachtsdiagnose bestätigte sich durch serologischen Erregernachweis. Die Therapie erfolgte gemäß RKI-Richtlinie.

Schlussfolgerung: Alle Fälle präsentierten sich mit typischen Symptomen einer oropharyngealen Tularämie. Auch in unserer Klinik zeigt sich ein Infektionsanstieg. In den meisten Fällen konnte kein direkter Hasenkontakt festgestellt werden; es werden unspezifische Infektionsquellen vermutet. Unter Beachtung der Fallhäufung kann bei therapieresistenten Symptomen die serologische Untersuchung auf Francisella tularensis wegweisend sein.

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