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Einflussfaktoren der Wahrnehmung des Tieftonbereiches nach Cochlea-Implantat Versorgung

Abstract

Einleitung

Eine wahrnehmungsgerechte Zuordnung des Frequenzbereichs zur Elektrode wird bei Cochlea-Implantaten der Firma MED-EL gegenwärtig durch adaptive Stimulationsraten der vier apikalen Elektroden (FS4-Strategie) erreicht. In dieser Studie soll untersucht werden, ob der Tieftonbereich in der standardisierten Voreinstellung des Frequenzbereichs unabhängig von der Insertionstiefe korrekt abgebildet wird und ob ein Mismatch im Laufe der Zeit zentral kompensiert werden kann.

Methoden

An 14 Patienten zum Zeitpunkt der Erstanpassung (EAP) und 9 Patienten in der Langzeitnachsorge (LZN) jeweils mit normalem Hörvermögen der Gegenseite (SSD), wurde die Tonhöhenwahrnehmung an 5 basalen Kanälen (E1-E5) mithilfe eines adaptiven Pitchmatching-Verfahrens gemessen. Die angulare Insertionstiefe der Elektroden wurde durch die Auswertung postoperativ erhobener Röntgenbilder mithilfe der Software OTOPLAN bestimmt.

Ergebnisse

Die präsentierten elektrischen Bursts über das CI wurden bei allen Patienten signifikant tiefer wahrgenommen als in der Sprachkodierungsstrategie angesetzt. Bei der EAP-Gruppe betrug der Mismatch 8-10 Halbtöne. In der LZN-Gruppe zeigte sich keine signifikante Reduktion des Mismatches. Die Insertionstiefe zeigte nur einen Einfluss auf die Tonhöhenwahrnehmung der E5 (R = -0.41, p < 0.05) und der E4 (R = -0.39, p = 0.06).

Zusammenfassung

Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass für eine erfolgreiche Umsetzung der FS4-Strategie die vier apikalen Elektroden möglichst vollständig in der zweiten Windung der Cochlea positioniert sein sollten, um eine ratenbasierte Tonhöhenwahrnehmung zu ermöglichen. Die bis zu 10 Halbtöne tiefer wahrgenommene Tonhöhe auf allen Elektroden deutet darauf hin, dass die Stimulationsratenfunktion entsprechend angepasst werden muss.

Nein