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Otoliquorrhoe bei Meningoencephalocele – ein Case-Report und eine Literaturübersicht

Abstract

Einleitung: Wir stellen hier einen Fall von Otoliquorrhoe nach Trommelfellparazentese bei einer nicht diagnostizierten Meningoenzephalopathie vor.
Methodik: Bei einem 75-jährigen Mann mit persistierendem Mittelohrerguss wurde eine Parazentese mit Einlage einer Paukendrainage durchgeführt, woraufhin der Patient über eine anhaltende wässrige Otorrhoe klagte. Die CT des Felsenbeins und eine MRT des Schädels zeigten einen Knochendefekt zur mittleren Schädelgrube. Es erfolgte eine Mastoidektomie mit Duradefektdeckung und Reposition einer Meningoenzephalozele ohne Komplikationen.
Ergebnisse: Bei Verdacht auf Otoliquorrhoe wird typischerweise eine MRT-Untersuchung durchgeführt, um Defekte an der Schädelbasis zu erkennen. Der transmastoidale Zugang ist die am häufigsten verwendete Methode zum Verschluss dieser Defekte, die häufig im Tegmen mastoideum und Tegmen tympani lokalisiert sind. Die Reparaturen erfolgen meist mehrschichtig und umfassen typischerweise autologen Mastoidknochen, Fascia temporalis und Gewebekleber. In unserem Fall wurde ein mehrschichtiger Verschluss mittels TachoSil, Fascia temporalis und Fibrinkleber in Underlay-Technik verwendet. Bisher wurden keine schwerwiegenden Komplikationen beschrieben. In der Literatur wurde eine durchschnittliche Verbesserung der Luft-Knochen-Lücke um 12 dB beschrieben. In unserem Fall zeigte sich
eine Verbesserung der Luft-Knochen-Lücke von 10 dB.
Schlussfolgerung: Eine spontane Otoliquorrhoe ist selten und wird oft erst nach der Durchführung einer Parazentese oder dem Einsetzen eines Paukendrainageröhrchens diagnostiziert. Sowohl alloplastische als auch autologe Materialien können bei der Reparatur, der für die Liquorrhoe verantwortlichen Defekte erfolgreich eingesetzt werden.

Nein