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Einfluss von visuell- und mechanisch-induzierten Gangstörungen auf die dynamische Stabilitätskontrolle beim Stolpern

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Hörsaal

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Bewegungsanalyse ll

Authors

Dr. Anika Weber (Koblenz), Prof. Ulrich Hartmann (Remagen), Dr. Julian Werth (London), Dr. Gaspar Epro (London), Mirko Kaufmann (Remagen), Annette Kluge (Bochum), Rolf Ellegast (St. Augustin), Prof. Kiros Karamanidis (Koblenz; London)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Eine sichere Fortbewegung im Alltag setzt voraus, dass das neuromotorische System in der Lage ist posturale Korrekturen schnell und effektiv auszuführen um somit Störungen beim Gehen auszugleichen und Stürze zu vermeiden1. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob mechanisch- und visuell-basierte Gangstörungen die Mechanismen der dynamischen Stabilitätskontrolle verbessern und auf das Stolpern übertragen werden können. Dazu wurden 110 Briefzusteller und Industriearbeiter in zwei Laufband-Trainingsgruppen unterteilt; Gruppe MECH: mechanisch induzierte Gangstörungen an verschiedenen Körpersegmenten mittels pneumatisch betriebener Brems- und Lösevorrichtung und Gruppe VR: visuell induzierte Gangstörungen durch Rotationen der virtuellen Umgebung mittels VR Brille; sowie eine Kontrollgruppe. Um mögliche Übertragungseffekte auf das Stolpern zu analysieren gingen alle Teilnehmer über einen Parcours mit elektronisch auslösbaren Stolperelementen. Zudem wurden die Sturzereignisse im Alltag jeweils in den zwei Wochen vor und nach dem Training erfasst. Sowohl die MECH als auch die VR Gruppe zeigten eine vergleichbare trainingsbedingte Erhöhung der Toleranz der Stabilität beim Stolpern im Parcours (VR pre vs. post: -40±12 vs. -35±10cm; MECH: -42±14 vs. -35±14cm; p<0.05) ohne Veränderungen in der Kontrollgruppe (-38±12 vs. -37±10cm). Die Verbesserung der dynamischen Stabilität beim Stolpern in MECH und VR war auf eine Reduzierung der anterioren Geschwindigkeit des Massenschwerpunkts während des Ausgleichsschritts zurückzuführen. Weiterhin zeigten beide Trainingsgruppen, nicht aber die Kontrollgruppe, eine Reduktion von Beinahestürzen im Alltag von etwa 25-30%. Die Studie zeigt, dass sowohl Störungen der Dynamik der Körpersegmente als auch Beeinflussungen des visuellen Feedbacks beim Gehen zu einer Adaptation der dynamischen Stabilität führt und diese auf das Stolpern übertragen werden können, wodurch das Sturzrisiko reduziert werden kann. 1Bruijn et al. 2013; J R Soc Interface

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