Dr. Leandra Bauer (Munich), Dr. Timporn Vitoonpong (Bangkok / TH), Prof. Pattarapol Yotnuengnit (Bangkok / TH), Kittigon Seehaboot (Bangkok / TH), Prof. Dr. Wolfgang Böcker (Munich), Prof. Dr. Hans Polzer (Munich), Dr. Sebastian Felix Baumbach (Munich)
Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)
Einleitung:
Der derzeitige Goldstandard für eine instrumentierte, klinische Ganganalyse ist ein optisches Bewegungserfassungssystem (OMC) unter der Verwendung eines Multi-Segmenten Fußmodell. Eine zeit- und kosteneffiziente Alternative könnte ein System basierend auf Inertialen Messeinheit (IMUs) sein. Diese sind jedoch auf ein einziges Segment für Fuß und Sprunggelenk beschränkt. Daher wurde ein 2-Segmenten Fußmodell entwickelt, das eine separate Auflösung von Rück- und Mittelfuß, analog zu den Multi-Segment Modellen, ermöglicht.
Ziele:Ziel der Studie war es, die Validität das neu entwickelte 2-Segmenten Fußmodell gegen ein optisches, markerbasiertes System zu untersuchen.
Materialien & Methoden:12 gesunden Proband*innen (Alter: 26 (± 5) Jahren; BMI: 21,8) wurden rekrutiert. Für das IMU-basierte, 2-Segmente Fußmodell wurden 9 IMUs (Ultium, Noraxon U.S.A., Inc., Scottsdale, AZ, USA) an Pelvis, Oberschenkel, Unterschenkel, Ferse und dorsalem Fußrücken angebracht. Verglichen wurde die Kinematik des IMU-Systems mit dem Oxford Foot Model (OFM) unter Verwendung eines OMC Systems (Optitrack prime 17W, NaturalPoint, Inc., Corvallis, USA). Alle Proband*innen absolvierte 5 Touren auf einem 10-Meter Laufsteg. Die Daten wurden über alle 5 Durchläufe auf 100% Gangzyklus gemittelt.
Ergebnisse:Die Kinematikkurven über 100% Gangzyklus zeigten für die Sagittalebene für Tibia-Rückfuß, Tibia-Vorfuß und Rückfuß-Vorfuß gute Übereinstimmungen zwischen dem IMU basierten 2-Segmenten Fußmodell und dem OFM. In der Frontal- und Transversalebene konnte für Tibia-Rückfuß kein Unterschied zwischen den beiden Messsystemen festgestellt werden.
ZusammenfassungZusammengefasst zeigte sich für die Sagittalebene eine hohe Validität des IMU-basierte 2-Segmenten Fußmodells im Vergleich zu dem aktuellen Goldstandard. Daher sehen die Autor:innen die Anwendbarkeit des neuen 2-Segmenten Fußmodells für die klinische Ganganalyse gegeben.