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Das Gangbild von Hallux- und Vorfußamputierten – eine Fallserie

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Hörsaal

Session

Bewegungsanalyse ll

Authors

Frithjof Doerks (Hannover), Carina Gempfer (Hannover), Dr. Eike Jakubowitz (Hannover)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Minoramputationen (MA) gewinnen durch den Anstieg der Amputationszahlen an Bedeutung [1]. Die Mobilität der betroffenen Personen ist häufig eingeschränkt und die Biomechanik des Gehens verändert [2]. Um die individuellen Einflussfaktoren zu adressieren, werden die biomechanischen Auswirkungen in Form einer Fallserie betrachtet.

Ziele: Mithilfe der Ganganalyse sollen die individuellen Abweichungen vom physiologischen Gehen bei Personen mit einer MA und die Inter-Patient Variabilität aufgezeigt werden.

Methoden: Eine instrumentierte 3D Ganganalyse wurde mit jeweils vier Patienten mit einer Vorfußamputation (VA) und Halluxamputation (HA) barfuß durchgeführt. Die Daten wurden mit der Software Vicon Nexus 1.8.5 prozessiert und die Kinematik und Kinetik der unteren Extremität der ipsilateralen Seite ausgewertet und mit einem Datensatz von zehn gesunden Probanden verglichen.

Ergebnisse: Die Patienten zeigen eine große Variabilität bezüglich der Plantarflexion in der Vorschwungphase (Abb. 1). Während zwei Patienten ein physiologisches Plantarflexionsmoment aufweisen, ist der Peak teilweise deutlich (bis zu 66%) reduziert (Abb. 2). Kinematische Veränderungen umfassen eine reduzierte Hüftextension und Knieflexion. Verlängerte Knieflexionsmomente können in Individuen beobachtet werden. Gegenläufige Tendenzen zeigen sich bei den Abweichungen vom physiologischen Gehen bei den Hüftmomenten innerhalb der VA.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen die individuellen Auswirkungen einer MA auf das Gehen. Besonders die Biomechanik des Sprunggelenks ist eingeschränkt. Während größere Veränderungen bei den Patienten mit einer kürzeren Stumpflänge zu beobachten waren, gibt es eine große Variabilität bezüglich der kompensatorischen Mechanismen. Die Fallserie unterstreicht die Notwendigkeit der Betrachtung multifaktorieller Einflussparameter.

Literatur: [1] Spoden et al., 2019, BMC Health Serv Res. [2] De Oliveira et al., 2023, Br J Sports Med

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