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Reduziertes Frakturrisiko bei der Verwendung von Kragenprothesen

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Young Investigator Award

Authors

Katja Glismann (Hamburg), Golzar Dakhili (Hamburg), Prof. Dr. Michael M. Morlock (Hamburg), Dr. Ing. Gerd Huber (Hamburg)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Zementfreie Kragenprothesen (KP) zeigen in Registern gegenüber den Standardformen (SP) ein geringeres Revisionsrisiko besonders bei periprothetischen Frakturen (PPF) [1,2]. Es wird vermutet, dass ein Kalkar-Kragen-Kontakt (KKK) ein weiteres Einsinken und Aufsprengen des Femurs durch den keilförmigen Schaft verhindert [2]. Demnach müsste bei KP der kortikale Knochen unter Last eine stärkere axiale Stauchung [3] und geringere tangentiale Streckung erfahren.

Ziel war es festzustellen, ob KP den Kraftfluss im Femur verändern und dieser deswegen höheren Frakturlasten widerstehen kann.

Die Implantate wurden quasistatisch in 14 porzine Femora implantiert (Corail Standard vs. Kragen, DePuy Synthes, GB) und bis zum Versagen (optisch sichtbare PPF) bzw. bis zum Auslenken des Kraftapplikationspunktes um 40 mm belastet (0,25 mm/s, Z010, Zwick Roell, DE). Gleichzeitig wurde mit digitaler Bildkorrelation (25 fps, Aramis 3D, MV 100; Carl Zeiss GOM Metropology GmbH, DE) die mittlere Dehnung des anteriomedialen kortikalen Knochens bestimmt und die maximalen Streckungen und Stauchungen (Hauptdehnungen) identifiziert [4].

KP frakturieren bei einer um 131% höheren Kraft (p=0,001) wobei sich die max. Streckungen bei der Fraktur zwischen den Prothesenarten nicht unterscheiden (p=0,456; Abb.1). Die max. Stauchung des Knochens bei KP ist um 1045% höher (p=0,007). KP zeigen unterschiedliches Frakturverhalten abhängig von der Kontaktsituation zwischen Kragen und Knochen (Abb.2).

Die Studie zeigt einen veränderten Kraftfluss durch den KKK, da höhere Kräfte über den Kragen den Knochen stauchen, bis eine Streckung zur Fraktur ("Aufsprengen") führt. SP erreichen durch das Einsinken der Prothese die kritische Streckung schon bei niedrigeren Kräften. Der Kragen verringert das Risiko von PPF durch das Verhindern des Einsinkens der Prothese.

Dank an DePuy Synthes für die Prothesen

[1]Konow et al.,BJJ:103-B,2021

[2]AOANJRR Report,2023

[3]Torre et al.,AAHKS:2023

[4]Hoffmann, Hottinger:1987

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