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  • Vortrag

Knochenersatz und Kleber zugleich: in-vitro Analyse im porcinen Frakturmodell

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Frakturheilung

Authors

Prof. Dr. Stefanie Hölscher-Doht (Würzburg), Lea Hüls (Würzburg), Dr. med. Philipp Heilig (Würzburg), Prof. Dr. med. Rainer H. Meffert (Würzburg), Prof. Dr. Uwe Gbureck (Würzburg), PD Dr. med. Martin Jordan (Würzburg)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung: Magnesiumphosphatzemente (MgP), die sowohl klebrige als auch bohrbare Eigenschaften aufweisen, könnten die intraoperative Rekonstruktion komplexer gelenknaher Frakturen aufgrund ihrer Eigenschaften als Knochenkleber und Ersatz zugleich revolutionieren: Mit diesen neuen mineralischen Zementklebern können Frakturen zunächst geklebt und der Defekt aufgefüllt werden, wobei aufgrund der Bohrbarkeit des Zementes anschließend die Verschraubung erfolgen kann. Diese in-vitro Studie analysierte die neue Operationstechnik biomechanisch.

Methoden: An 27 porcinen Tibiae wurde eine laterale Spalt-Impressionsfraktur generiert (Abb. 1A). In Gruppe A wurde die Fraktur in einer neuen Operationstechnik mit MgP-Zement (Mg3(PO4)2 + MgO + 22,5% wt. %Phytinsäure) reponiert und anschließend mit einer Platte stabilisiert (Abb. 1B). In den beiden anderen Gruppen wurde zunächst, dem derzeitigen Op-Standard, eine Plattenosteosynthese durchgeführt. Dann erfolgte die Injektion eines Knochenersatzmaterials durch einen Spalt im Frakturbereich der Tibia (Abb. 1C): bei Gruppe B mit MgP-Zement, bei Gruppe C mit Hydroxylapatit-Zement (a-TCP + Na2HPO4). Das Displacement des lateralen Plateaus wurde während der dynamischen Testphase, die Steifigkeit [N/mm], Maximalkraft [N] und die normalisierte Maximalkraft [%] in statischen Tests ermittelt (Abb. 1D).

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen für das Displacement, wobei Gruppe A die niedrigsten Werte aufwies. Die Maximalkraft war in der Gruppe C signifikant höher als in A (p < 0,01) und B (p = 0,04), doch die normalisierte Maximalkraft zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen.

Schlussfolgerungen: Bei verbesserter anatomischer Reposition und vollständigerer Auffüllung des Knochendefektes weist die neue Operationstechnik mit klebrigem Magnesiumphosphatzement eine gleichwertige biomechanische Stabilität im Vergleich zur bisherigen Op-Technik auf.

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