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Welche Faktoren beeinflussen die Konuskorrosion am modularen Revisionshüftschaft? Eine Explantatstudie

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Materialien und Tribologie

Authors

Dr. Therese Bormann (Heidelberg), Mareike Schonhoff (Heidelberg), Haolan Yan (Heidelberg), Prof. Dr. Jan Philippe Kretzer (Heidelberg)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

In der Revisionshüftendoprothetik werden modulare Schäfte verwendet, um eine bessere Anpassung der Prothese an die patientenseitige Situation zu ermöglichen. Der Femurschaft wird dabei meist über eine Konussteckverbindung mit dem Halsstück gekoppelt. Brüche an der Konusverbindung treten hier als Komplikation zwar selten aber regelmäßig auf. Als Ursache werden erhöhte Biegespannungen im Bereich der Verbindung angenommen. Darüber hinaus wurden auch korrosiv induzierte Mikrorisse beobachtet. Korrosive Prozesse könnten also eine Rolle bei der Konusbruchentstehung spielen, Daten zur Korrosion an dieser modularen Schnittstelle gibt es jedoch kaum. Ziel der Studie ist es, die Konusverbindungen verschiedener explantierter, modularer Revisionsschäfte auf Korrosion und Fretting zu untersuchen und folgende Fragen zu beantworten: Welche Faktoren beeinflussen die Ausprägung der korrosiven Prozesse bzw. die Stabilität der Konusverbindung? Dazu wurden 56 explantierte modulare Hüftschäfte aus dem Explantatregister der orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg untersucht. Verbindungen, die noch im gefügten Zustand vorlagen, wurden zunächst getrennt und die dazu notwendige Kraft bestimmt. Anschließend wurden die Konusoberflächen jeweils in 8 Quadranten eingeteilt, auf Korrosion, Fretting und Verschmutzung hin untersucht und mit einem modifizierten Goldberg-Score auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet. Erhöhte Werte (Median>1) für Korrosion und Fretting wurden an 40% der Explantate beobachtet. Eine multiple lineare Regressionsanalyse ergab, dass die Faktoren Standzeit und Konusverschmutzung einen signifikanten Einfluss auf die Konuskorrosion haben. Die Faktoren Offset, Halsteillänge und Patientengewicht zeigten hingegen keinen Einfluss. Die Festigkeit der Verbindungen nahm mit zunehmender Verschmutzung ab. Die Vermeidung der intraoperativen Verschmutzung der Konusverbindung kann helfen, die Ausprägung der Korrosion zu verringern und so möglicherweise weiteren Konusbrüchen vorbeugen.

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