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Einfluss der spinopelvinen Kinematik auf die Hüftgelenkbelastung in vivo

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Hörsaal

Session

Bewegungsapparat – Gelenke

Authors

Theodor Lorenz Schmidt-Bleek (Berlin), Alwina Bender (Berlin), Jörn Dymke (Berlin), PD Dr.-Ing. Philipp Damm (Berlin)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Die spinopelvine Kinematik, die davon abhängige Implantatorientierung und ihre Änderung im postoperativen (pOP) Verlauf ist ein unmittelbarer Risikofaktor für den langfristigen Erfolg des Hüftgelenkersatzes. So konnte gezeigt werden, dass eine altersbedingte Abnahme der spinopelvinen Mobilität das Risiko für Luxationen, trotz ursprünglich optimaler Implantatorientierung, erhöht (Haffer et al. 2023). Unklar ist bisher wie diese Änderungen die Gelenkbelastungen in vivo beeinflussen. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es, die pOP Änderung der Kinematik von Becken und Hüfte und deren Einfluss auf die in vivo Hüftgelenkbelastung zu untersuchen. Eine Gruppe von 10 Patienten mit instrumentierten Gelenkersatz im Zeitraum bis zu 100 Monate pOP examiniert. Hierfür wurden Bewegungsanalysen mit synchroner Messung der Hüftbelastung2 in vivo zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten pOP durchgeführt.

Erste Analysen zeigten, dass die Gelenkbelastung im pOP Verlauf im Mittel über 9 Patienten um 11% ansteigt (Abb. 1). Ein Proband (H7R) zeigte deutliche abweichende Änderungen des Gangbildes aufgrund einer Spondylolisthese (L5/S1). Bei diesem wurde eine signifikante Zunahme der Gelenkbelastung um 30% (Abb. 2A), eine signifikante Änderung der Beckenkippung nach posterior von 15° (Abb. 2B) und eine signifikante Erhöhung der Hüftextension von 8° beobachtet (Abb. 2C). Die posteriore Zunahme der Beckenkippung zeigte einen Trend die Gelenkbelastung zu erhöhen (R²=0,227**). Es konnte auch gezeigt werden, das eine Erhöhung des Extensionswinkels mit einer signifikanten Zunahme der in vivo Belastung einhergeht (R²=0,411**).

Diese ersten Analysen zeigen, dass es trotz optimal implantierter Prothesen im pOP Verlauf, durch eine Veränderung der spinopelvinen Mobilität, zu signifikanten Belastungszunahmen kommen kann.

Abb. 1 Änderungen der resultierenden Gelenkkontaktkraft der 9 Patienten

Abb. 2 Änderung H7R der Gelenkkontaktkraft (2a), Beckenkippung (2b), Flexion/Extension der Hüfte (2c)

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