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  • Vortrag

Relevanz verschiedener Methoden zur Bestimmung der Knieachse in der klinischen Ganganalyse bei Personen mit tibialen Torsionsfehlstellungen

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Hörsaal

Session

Bewegungsanalyse l

Authors

Fabian Unglaube (Wien / AT), Bernhard Attwenger (Wien / AT), Edonis Berisha (Wien / AT), Dr. Andreas Kranzl (Wien / AT)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Eine pathologische Tibiatorsion und deren Korrektur beeinflussen die Biomechanik des Gehens [1]. Dies ist relevant in der klinischen Ganganalyse (GA) als auch bei der Erstellung individualisierter muskuloskelettaler Modelle. Der Goldstandard zur Bestimmung der Tibiatorsion stellt das teure und aufwendige MR dar. In der GA kann die Knierotation bestimmt über die Knie-und Malleolenachse, als Surrogatparameter verwendet werden, um die Tibiatorsion abzuschätzen [2]. Dabei stehen sowohl Regression (RE) als auch funktionelle (FU) Methoden zur Bestimmung der Knieachse zur Verfügung.

Es soll die Übereinstimmung der Tibiatorsion mit der Knierotation aus der GA unter Verwendung zweier Methoden (RE vs. FU) zur Bestimmung der Knieachse evaluiert werden.

34 Extremitäten von 25 Personen mit einer pathologischen Tibiatorsion, MRT und einer GA wurden in die Untersuchung eingeschlossen. In der GA wurde die Knieachse mittels 1. Palpation der medialen und lateralen Femurkondyle (RE), 2. Algebraische Achsbestimmungsmethode (FU) bestimmt. Die Übereinstimmung zwischen mittlerer Knierotation beider Methoden und MRT wurden mittels Bland-Altman-Plots evaluiert. Weiterhin erfolgte eine Unterschiedsprüfung der Differenzen beider Methoden.

Abb. 1 und 2 zeigen eine mittlere Differenz von 9±15,6° (RE - MRT) bzw. 13,1±17,9° (FU – MRT). Die Unterschiedsprüfung ergab einen sig. Unterschied (p<.001).

Die GA unterschätzt mit beiden Methoden zur Bestimmung der Knieachse die Tibiatorsion im Vergleich zum Goldstandard und weist eine breite Streuung auf. Dabei unterschätzt RE die Tibiatorsion systematisch weniger als FU. Der Unterschied zwischen MRT und GA kann über die unterschiedliche Definition der Referenzlinie am Knie und dem dazwischenliegenden Femorotibialgelenk erklärt werden. Somit sollte für eine Abschätzung der Tibiatorsion in der GA die Knieachse vorzugsweise über die Palpation der medialen und lateralen Femurkondylen definiert werden.

[1] Davids et al., 2014 [2] Radler et al., 2010

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