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  • Vortrag

EMG und Biegeverhalten beim Gehen und Joggen in zwei Schuhen unterschiedlicher Biegesteifigkeit

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Hörsaal

Session

Sportbiomechanik

Authors

Prof. Dr. Klaus Peikenkamp (Steinfurt), B.Eng. Tom Holterhus (Steinfurt), M.Sc. Nora Grabowski (Steinfurt; Borna), M.Sc. Leon Linder (Steinfurt)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung

Kontroverse Untersuchungsergebnisse zum Einfluss verschiedener Schuhsteifigkeiten auf muskuläre Aktivität und Kinematik (z. B. Chen et al. 2014) können darin begründet liegen, dass häufig verschiedene auf dem Markt erhältliche Schuhe verwendet, ohne dass eine gezielte Veränderung der Steifigkeit vorgenommen wird.

Ziel

Analyse einer gezielten Variation der Biegesteifigkeit des Schuhs auf muskuläre Aktivität und Abrollverhalten im MTP-Bereich beim Gehen und Joggen.

Methodik

12 Versuchspersonen führten auf einem Laufband Gang- und Joggingsequenzen mit selbstgewählter Geschwindigkeit mit zwei Paar Schuhen des Puma Smash v2 durch. Bei einem Paar wurde oberhalb der Sohle eine Acryl-Glasfaser Versteifung eingeklebt. Die Biegesteifigkeiten wurden über einen laboreigenen Prüfstand ermittelt. EMG-Aufzeichnungen (Cometa srl, Bareggio, Italien / TEMPLO Software, Contemplas GmbH, Kempten, Deutschland) erfolgten für den M. Gastrocnemius Medialis (GM) und M. Tibialis Anterior (TA). Weiterhin wurde das Biegeverhalten des Fuß-Schuhkomplexes erfasst (vebitoMIDDLE, vebitosolution GmbH, Steinfurt, Deutschland).

Ergebnisse

Der zusätzlich versteifte Schuh (um 20% erhöhte Biegesteifigkeit) erzeugte beim Gehen eine signifikant (p=0,030) höhere (12%) maximale Aktivität des GM, während beim Joggen kein signifikanter Unterschied bestand (Abb. 1). Beim TA konnten für beide Bedingungen kein signifikanter Unterschied zwischen den Schuhbedingungen festgestellt werden. Die Biegung im MTP-Bereich fiel bei zusätzlicher Versteifung beim Gehen (12%) und beim Joggen (10%) signifikant (p=0,001 bzw. p= 0,032) geringer aus.

Zusammenfassung

Die erhöhte Aktivität des GM konnte den höheren Biegewiderstand des versteiften Schuhs im Vorfußbereich nicht vollständig kompensieren, sodass die Biegung im MTP1-Bereich geringer ausfiel. Beim Joggen konnte diese muskuläre Strategie zur Teilkompensation des erhöhten Biegewiderstands nicht nachgewiesen werden.

Literatur

Chen, C.‑H. et al., Human Movement Science, 2014.

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