28. Jahrestagung der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.)

Dr. Dr.

Vorsitz

Prof. Dr. med.

Die ansatznahe Achillodynie – Diagnostsik und Therapie

PD Dr. med.

Redner

Vortrag

Dr. med.

Die chronische Achillotenopathie – eine therapeutische Herausforderung Indikation und Ergebnisse des FHL-Transfers mit Resektion der Haglundexostose

Sehnenläsionen

Der kompromittierte Patient

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Einleitung Während eine akute Insertionstendopathie der Achillessehne einer Therapie meist gut zugänglich ist, liegen bei chronischen Formen, oft auch in Kombination mit einer Haglund-Ferse, langwierige Verläufe vor. Zu differenzieren ist auf jeden Fall zunächst, welche Form der Tenopathie vorliegt. Wenn konservative Therapie mit lokal NSAR, Physiotherapie, Absatzerhöhung und Ruhigstellung erfolglos bleibt, kommen operative Verfahren in Betracht. Die alleinige Entfernung nekrotischen Sehnengewebes beseitigt zwar die ultrastrukturellen Veränderungen, setzt jedoch eine gute Regenerationsfähigkeit der Sehne gerade am locus minoris resistentiae voraus. Durch FHL-Transfer mit Calcaneusosteotomie wird zum einen die Haglundferse korrigiert, zum andern das geschädigte Sehnengewebe biomechanisch unterstützt. Ziele Durch die prospektiv angelegte Studie soll die Nullhypothese des positiven Outcomes von FHL-Transfer mit Calcaneusosteotomie bestätigt werden. Material und Methode Im Zeitraum 8/2011 bis 12/2021 wurden insgesamt 86 FHL-Transfers mit Debridement der Sehne und Resektion knöcherner Spornbildungen, in 26 Fällen bei pathologischem Fowler-Philipps-Winkel, ergänzt durch dorsal schließende Calcaneusosteotomien durchgeführt (Alter 38 bis 65 Jahre, durchschnittlich 48 Jahre, 42 Frauen, 44 Männer). Vorausgegangen war in allen Fällen eine mehrmonatige erfolglose konservative Therapie. Die Entnahme der FHL-Sehne erfolgte in short harvest Technik über einen dorsalen Zugang, der gleichzeitig die Revision der Achillessehne und knöcherne Rekonturierung ermöglicht. Fallweise wurde mittels lateralen Zuganges zum Calcaneus eine dorsal schließende Korrekturosteotomie durchgeführt. Die Auswertung erfolgte prospektiv anhand des AOFAS Rückfußscores. Ergebnisse Der AOFAS Score verbesserte sich von durchschnittlich 60 auf 92 Punkte. Ein Kraftverlust beim Abrollen des Fußes, insbesondere in der Toe-off Phase, wurde zweimal angegeben. Zehenspitzengang war problemlos möglich. Zusammenfassung Der FHL-Transfer kombiniert mit Resektion knöcherner Resistenzen und fallweise ergänzt durch dorsal schließende Calcaneusosteotomie ist bei chronisch konservativ therapierafraktärem Verlauf einer Achillotenopathie ein Verfahren mit guten Ergebnissen. Die präoperativen Beschwerden werden deutlich gebessert, ein Funktionsverlust infolge des Sehnentransfers wird klinisch in der Regel nicht manifest. Durch die Konturkorrektur des Calcaneus wird die Kompromittierung der Achillessehne, insbesondere im geschlossenen Schuhwerk, vermieden. Take Home Message Durch FHL-Transfer mit Calcaneusosteotomie wird zum einen die Haglundferse korrigiert, zum andern das geschädigte Sehnengewebe biomechanisch unterstützt. Aufgrund der Ergebnisse der Studie kann bei chronischem konservativ therapierefraktärem Verlauf die Behandlungsmethode empfohlen werden.

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